In Hofgeismar wird eine bedeutende Veränderung in der Schullandschaft angestoßen, die nicht nur die Schülerzahlen sondern auch die gesamte Gemeinschaft betrifft. Die geplante Zusammenführung der beiden Standorte der Würfelturmschule am Unteren Graben soll den aktuell bestehenden Raummangel adressieren und neue Impulse für die pädagogische Entwicklung der Schüler setzen. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die Familien und Bildungseinrichtungen der Region.
Schulstandorte in der Stadt vereinen
Für viele jüngere Menschen in Hofgeismar war es bis jetzt Alltag, dass die Würfelturmschule an zwei verschiedenen Orten unterrichtet wurde. Einer der Standorte befindet sich in einem ehemaligen Kasernengebäude, während der andere in historischen kleinen Gebäuden an der Stadtmauer untergebracht ist. Der Landkreis Kassel hat nun beschlossen, beide Schulen zu vereinen, um die Effizienz und den Zugang zu Bildungsressourcen zu verbessern.
Wachsender Bedarf an Schulplätzen
Bereits im Jahr 2019 wurden erste Überlegungen angestellt, um auf die steigenden Schülerzahlen zu reagieren. Schuldezernentin Silke Engler verdeutlichte die Notwendigkeit zusätzlicher Räume, insbesondere vor dem Hintergrund des neuen Anspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026. „Die Optimierung der Baukosten sowie eine verbesserte Schulorganisation sprechen klar für einen gemeinsamen Standort,“ erklärte sie.
Gestiegene Schüleranzahl und Bauplanung
Aktuell besuchen 540 Schüler die Würfelturmschule,aufgeteilt in unterschiedliche Klassen und Kurse. Durch die Zusammenlegung können alle Klassen am neuen Standort kompakt gebündelt werden. Der Bau soll schrittweise erfolgen, wobei der erste Baubeginn für das Jahr 2026 geplant ist, sobald ein geeigneter Architekt gefunden ist. Projektleiter Matthias Markitz betont, dass die Vorarbeiten aus einer Machbarkeitsstudie bereits vorhanden sind, was den Planungsprozess beschleunigen soll.
Neue bauliche Perspektiven
Zentraler Bestandteil des Projektes ist der Abriss von mehreren sanierungsbedürftigen Gebäuden, darunter das Verwaltungsgebäude und der Klassenbau. An deren Stelle soll ein moderner Neubau entstehen, der nicht nur den Platz zur Verfügung stellt, sondern auch modernste Bildungsbedingungen bieten wird.
Kosten und Finanzierung des Vorhabens
Für die Umsetzung der Bauprojekte rechnet der Landkreis mit einem Finanzrahmen von etwa 25 Millionen Euro. Dies umfasst die Kosten für den Abbruch sowie die während der Bauphasen notwendige Übergangslösung. Sollte zusätzlich eine neue Sporthalle am Gelände entstehen, wären weitere Kosten in Höhe von fünf Millionen Euro zu erwarten.
Kooperation mit der Brüder-Grimm-Schule
Ein weiterer Vorteil der Neubauten besteht in der geplanten Zusammenarbeit mit der nahegelegenen Brüder-Grimm-Schule. Die bereits bestehende gemeinsame Nutzung von Einrichtungen wie Mensa und Sporthalle soll durch eine organisatorische Zusammenlegung vertieft und ausgebaut werden. „Die Grimm-Schule bleibt, führt aber zu einer engeren Kooperation,“ sagte Engler, um Bedenken der Eltern zu zerstreuen.
Verkehrsanbindung und Sicherheit erwägen
Die Schuldezernentin betonte, dass die Verkehrsanbindung während der Bauphase eine Herausforderung darstellen wird, besonders, da immer mehr Eltern dazu neigen, mit dem Auto die Kinder zur Schule zu bringen. Dennoch gebe es mit dem nahen Busbahnhof ZOB eine sinnvolle Anbindung. Offene Fragen zur Sicherheit und zur Schülerbegleitung müssten jedoch noch geklärt werden, um einen reibungslosen Schulbetrieb sicherzustellen.
Positive Entwicklung für die Gemeinde
Die Stadt Hofgeismar sieht in diesem Plan eine bedeutende Chance zur Verbesserung der Bildungsangebote vor Ort. Bürgermeister Torben Busse äußert sich optimistisch über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie: „Dies ist ein klares Bekenntnis zum zentralen Standort in unserer Stadt, wo die Schulwege verkürzt werden.“
Es zeichnet sich eine spannende Zukunft für die Bildung in Hofgeismar ab, die mit der engeren Zusammenführung der Schülergemeinschaften und der Schaffung neuer, moderner Lernräume die diverse und dynamische Schullandschaft der Region entscheidend gestalten könnte.
– NAG