Die herzzerreißende Geschichte einer Katzenfamilie, die unter einer Brücke in Achim-Uesen ausgesetzt wurde, wirft ein Licht auf die Herausforderungen und möglichen Gründe hinter der Tierrettung in der Region.
Katzen in Not: Hilfe kommt rechtzeitig
Am Abend eines Mittwochs, als Spaziergänger durch Achim-Uesen schlenderten, wurden sie auf ein jämmerliches Geräusch aufmerksam. Unter einer Brücke entdeckten sie eine Kartäuser-Katzenmama mit ihren drei Babys, eingesperrt in einer kleinen Box. Die Tiere waren verängstigt und hungrig, was die Spaziergänger sofort handeln ließ.
Nachdem sie den zuständigen Polizeidienst informierten, konnte die Katzenfamilie am nächsten Tag unbeschadet ins Tierheim Verden gebracht werden. „Die Tiere waren unverletzt, doch der Schock steckte ihnen noch in den Gliedern“, so Polizeisprecherin Fenja Land.
Ein Blick auf die Motive der Aussetzung
Tierpflegerin Heike Rauch vom Tierheim hat bereits viele ähnliche Schicksale erlebt. „Es ist einfach nur herzlos“, reflektiert sie über die Gründe, die zu solch einem Verhaltensmuster führen können. Sie vermutet, dass die Katzen möglicherweise nicht in die Urlaubspläne ihrer früheren Besitzer passten. „Da der Zeitpunkt in die Sommerferien fällt, liegt das nahe“, sagt sie. Diese Vermutung wird durch die gute Verfassung der Tiere unterstützt, die darauf hinweist, dass sie zuvor gut betreut wurden.
Die Herausforderungen für Tierheime
Das Tierheim Verden sieht sich aktuell mit einer großen Anzahl von Katzen konfrontiert – insgesamt befinden sich dort 180 Tiere. „Wir sind komplett voll“, erklärt Rauch. Die Einrichtung ist während der Urlaubszeit oft auf Spenden angewiesen, um die Versorgung der Tiere zu gewährleisten. Sachspenden wie Decken, Putzmittel und Katzenstreu werden dringend benötigt. „Ehrenamtliche Hilfe ist ebenfalls willkommen, denn nicht alle Tiere können vermittelt werden“, fügt sie hinzu.
Gesundheitschecks und neue Chancen
Die Katzenfamilie hat unterdessen ihren Gesundheitscheck überstanden und erfreut sich bester Gesundheit. Alle vier Tiere sind mittlerweile kastriert und warten auf ein neues Zuhause. “Es wäre schön, wenn sich schnell ein geeigneter Platz finden würde“, so Rauch. Die Tiere sind bereits an Menschen gewöhnt und zeigen sich freundlich und zutraulich. „Da dürfte es keine Probleme bei der Vermittlung geben.“
Aufruf zur Unterstützung
Das Tierheim ist nicht nur auf der Suche nach neuen Zuhause für die Katzen, sondern auch dringend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Gesucht wird ein Tierpfleger in Vollzeit, um das Team zu verstärken. Bewerbungen können online an info@tierheim-verden.de gesendet werden.
Wer den Betroffenen helfen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 04230/942020 melden, um zu spenden oder ehrenamtlich zu unterstützen.
– NAG