BonnRhein-Sieg-Kreis

Rettungsaktion für Geburtsstationen: Mütter in der Region fordern Wiedereröffnung

In Bad Honnef haben rund 3000 Personen eine Petition gestartet, um die Wiedereröffnung der geschlossenen Geburtsstationen in der Region zu fordern, um werdenden Müttern eine bessere Versorgung und maximale Fahrtzeiten von 20 Minuten zu gewährleisten, nachdem viele Kreißsäle in der Umgebung geschlossen wurden.

Die Schließung von Geburtsstationen ist ein Thema, das in der Region Bonn/Rhein-Sieg immer mehr an Bedeutung gewinnt. In Anbetracht der kürzlich geschlossenen Kreißsäle, darunter die in Bad Honnef und Eitorf, stehen werdende Mütter vor enormen Herausforderungen. Besonders die emotionalen Erlebnisse von betroffenen Familien verdeutlichen die Dringlichkeit, schnellere Zugangsmöglichkeiten zu Geburtsstationen zu schaffen.

Die Herausforderungen für werdende Mütter

Alice König aus Unkel erlebte die Unsicherheit hautnah, als sie mit Komplikationen während ihrer Schwangerschaft konfrontiert wurde. Die Sorge um ihr Kind begleitete sie, als sie in einem Krankenwagen auf dem Weg in die Bonner Klinik war. „Ich hatte wirklich Angst um mein Kind“, erzählt sie. Diese Angst ist nicht unbegründet, denn im Falle einer Plazentaablösung, die für Mutter und Kind gefährlich sein kann, zählt jede Minute.

Die Realität: Lange Fahrtzeiten zu Kreißsälen

Aktuell gibt es nur noch zwei Kreißsäle in der näheren Umgebung von Unkel – beide in Bonn oder Neuwied, was einer Fahrt von rund einer halben Stunde entspricht. Diese Gegebenheiten stellen nicht nur eine Herausforderung für die werdenden Mütter dar, sondern führen auch zu einer erhöhten Stresssituation für die gesamte Familie und die Sanitäter. Bürgermeisterin Alexandra Gauß aus Windeck hat dies ebenfalls angesprochen und die gesamte Problematik verdeutlicht: „Das ist für alle Stress: Für die Mutter, das Kind, die Sanitäter und die ganze Familie.“

Initiative für eine bessere Versorgung

Angesichts dieser alarmierenden Situation hat Carsten Krause, ein Vater, der selbst vor einigen Jahren die Notwendigkeit eines Kreißsaals erfuhr, eine Petition ins Leben gerufen. Mit rund 3000 gesammelten Unterschriften richtet sich die Initiative an die Landesregierung in Düsseldorf und fordert, dass der Abstand zu einem Kreißsaal nicht mehr als 20 Minuten betragen soll. Bei einer Abschlusskundgebung vor der GFO-Klinik in Bad Honnef warnten sie gemeinsam vor den Konsequenzen der Schließung von Geburtsstationen.

Bedeutung der Wiedereröffnung

Der Kampf um die Wiedereröffnung der Geburtsstationen wird von vielen unterstützt, darunter auch Frauen wie Alice König, die selbst die Erfahrungen gemacht haben, die die Notwendigkeit solcher Einrichtungen unterstreichen. „Die Station hier in Bad Honnef wieder aufzumachen, wäre die einfachste Lösung“, fügt sie hinzu. Das zeigt, wie wichtig eine solche Einrichtung für die lokale Gesundheitsversorgung ist und wie eng die Gemeinschaft trotz der Herausforderungen zusammensteht.

Fazit und Ausblick

Die Schließung der Geburtsstationen hat weitreichende Auswirkungen auf die Region. Es zeigt sich, dass nicht nur individuelle Schicksale Kind und Mutter betreffen, sondern auch das Gesundheitssystem insgesamt. Die Bereitschaft der Bürger, sich für die Wiederherstellung adäquater medizinischer Versorgung einzusetzen, ist ein positives Signal und könnte möglicherweise dazu führen, dass die Landesregierung die Problematik ernster nimmt und entsprechende Maßnahmen ergreift. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen in Zukunft nicht nur Gehör finden, sondern auch zu notwendigen Veränderungen führen.

NAG

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