Die Urlaubszeit bringt in Hessen nicht nur Vorfreude auf Reisen, sondern auch frustrierende Verzögerungen beim Erhalt von Reisepässen. Die Altstadt von Wiesbaden, Kassel und Frankfurt wird von langen Warteschlangen und erhöhten Antragszahlen beeinflusst, was bei den Bürgern zunehmend Unmut hervorruft.
Wachsende Anträge in hessischen Städten
In Wiesbaden wurden bis jetzt über 17.110 Reisepassanträge registriert, was im Vergleich zum Vorjahr einen merklichen Anstieg darstellt. Hier zeigt sich, dass die Nachfrage nach Reisepässen und Express-Reisepässen besonders hoch ist. Selbige werden innerhalb von drei Werktagen produziert, während jedoch die regulär beantragten Dokumente ebenfalls von Engpässen betroffen sind.
Die Berufung auf Notfallpässe
Mit der Situation sehen sich auch die Mitarbeiter in Kassel konfrontiert, wo die durchschnittliche Wartezeit auf einen neuen Reisepass von drei bis vier auf rund acht Wochen angestiegen ist. Die Stadt verzeichnet einen Anstieg der Anträge um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Notfallpässe werden zunehmend ausgestellt, um auf die Anliegen der Reisenden zu reagieren.
Frankfurt: Anforderungen steigen
In der wirtschaftlichen Metropole Frankfurt haben sich die Lieferzeiten verdoppelt, und die Bürgerämter sehen sich mit einem Anstieg der Anfragen konfrontiert. Im ersten Halbjahr 2024 wurden bereits rund 76.000 Reisepass- und Personalausweis-Anträge gestellt, was zeigt, wie drängend die Ausgangssituation für viele Passinhaber geworden ist.
Ein Appell an die Bundesdruckerei
Eileen O’Sullivan, Dezernentin für das Bürgeramt in Frankfurt, äußerte ihr Unverständnis über die Probleme, die die Bundesdruckerei seit Monaten verursacht. Die Bürger, die oft schon seit einigen Wochen auf ihr Dokument warten, bringen ihren Unmut zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bürgeramts. In einer Zeit, in der Reisen wieder an Popularität gewinnt, sind die Reisepässe unerlässlich.
Ursachen und Lösungsansätze
Ein wesentlicher Grund für die gestiegenen Antragszahlen ist die anhaltende Reiselust der Deutschen, insbesondere bei Reisen außerhalb der EU. Der seit dem Brexit bestehende Passzwang für Reisen nach Großbritannien hat ebenfalls zu einem Anstieg der Anträge geführt. Der Bund plant, zusätzliche Maschinen zur Produktion von Reisepässen in Betrieb zu nehmen, um die Engpässe nachhaltig zu beseitigen.
Initiativen zur Bürgerinformation
In Fulda haben die Behörden bereits proaktiv ein Erinnerungssystem eingeführt, das Bürger zwei Monate vor Ablauf ihrer Pässe anspricht. Dies ist beispielhaft, um die Bürger zu ermutigen, ihre Unterlagen rechtzeitig zu erneuern und Wartezeiten so gering wie möglich zu halten.
Abschließend bleibt zu hoffen, dass die angestrebten Verbesserungen der Produktionsressourcen in der Bundesdruckerei zu einer raschen Entspannung führen und die Bürger in Hessen bald wieder problemlos auf ihre Reisepässe zugreifen können.
– NAG