Die Thematik rund um ADHS – Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung – wird oft als Hindernis wahrgenommen. Doch immer mehr Athleten, darunter die Schwimmerin Angelina Köhler, zeigen, dass Offenheit über psychische Herausforderungen auch Vorteile mit sich bringen kann. Diese Entwicklung ist nicht nur für die betroffenen Sportler*innen von Bedeutung, sondern hat auch Einfluss auf die gesamte Sportgemeinschaft.
Offene Gespräche über mentale Gesundheit
Britta Steffen, Doppel-Olympiasiegerin und ehemalige Topschwimmerin, hebt hervor, dass der offene Umgang mit der eigenen Diagnose eine authentische Herangehensweise darstellt. „Wenn du deine Schwächen zeigst, kannst du dich auf deine Stärken konzentrieren“, betont sie in einem Interview. Ein solcher Ansatz könnte insbesondere jungen Athleten helfen, sich mit ihren Herausforderungen auseinanderzusetzen und nicht in der Angst vor Stigmatisierung zu verharren.
Von Herausforderungen zu Chancen
Köhler, die vor anderthalb Jahren ihre ADHS-Diagnose erhalten hat, berichtet, dass sie seitdem Fortschritte gemacht hat. Ihr offenes Bekenntnis könnte dazu beitragen, die Wahrnehmung von ADHS im Wettkampfsport zu ändern. Oft wird ADHS als etwas Negatives angesehen, während Köhler und andere Sportler zeigen, dass es auch als Teil ihrer Identität, die sie stärkt, angesehen werden kann.
Erfolge auf dem Weg zu neuen Zielen
Der jüngste Erfolg von Angelina Köhler beim Weltmeisterschaftsrennen über 100 Meter Schmetterling, wo sie Gold gewann, stellt einen bedeutenden Wendepunkt in ihrer Karriere dar. Steffen äußert sich zuversichtlich, dass Köhler bereit ist, bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 zu glänzen. „Sie ist die schnellste Schmetterlingschwimmerin, die wir je hatten“, sagt Steffen mit Überzeugung. Diese Erfolge könnten nicht nur dem Sportler selbst, sondern auch vielen anderen, die ähnliche Herausforderungen durchleben, neuen Mut geben.
Die Wichtigkeit der Unterstützung
Steffen verweist auf die Bedeutung von Unterstützung in kritischen Momenten: „Du musst immer hoffen, dass die Menschen gut zu dir sind.“ Diese Aussage zeigt nicht nur die verletzliche Seite von Athleten, sondern auch, dass ein starkes Unterstützungsnetzwerk entscheidend für den Erfolg und das Wohlbefinden von Sportlern ist. Daher ist es umso wichtiger, dass Trainer:innen, Verbände und das Publikum verstehen, wie sie diese Athleten ermutigen und unterstützen können.
Fazit: Eine neue Perspektive auf mentale Gesundheit im Sport
Die Offenheit von Sportler*innen wie Angelina Köhler könnte dazu beitragen, das Thema mentale Gesundheit im Sport langfristig zu normalisieren. Während die Diskussion über ADHS weiter an Bedeutung gewinnt, zeigt sich, dass eine positive Einstellung und Unterstützung zu bemerkenswerten Errungenschaften führen können. Die Zukunft der Athlet:innen, die sich mit ähnlichen Herausforderungen auseinandersetzen, könnte durch dieses gestärkte Bewusstsein erheblich verbessert werden.
– NAG