Die Verabschiedung von Christa Wachter hat nicht nur die Grundschule am Bildungszentrum St. Konrad in Ravensburg bewegt, sondern wirft auch ein Licht auf die Herausforderungen des Bildungssystems im Allgemeinen. Nach sieben Jahren als Schulleiterin wird sie zum Ende des Schuljahres 2024 in den Ruhestand gehen. Ihre Erfahrungen spiegeln die Schwierigkeiten wider, die viele Pädagogen in der heutigen Zeit erleben.
Der Wert menschlicher Begegnungen
Christa Wachter betont, dass ihr die Begegnungen mit den Schülern besonders am Herzen liegen. Sie hebt hervor, dass die Unterstützung von Kindern und deren Entwicklung zu selbstbewussten Individuen für sie von großer Bedeutung war. „Diese Begegnungen waren sehr wertvoll, bereichernd und mir ein großes Anliegen in meiner Arbeit“, sagt sie. Dieses Zitat spiegelt die persönliche Note wieder, die in der Schulbildung oft übersehen wird, während der Druck von außen wächst.
Herausforderungen im Schulalltag
Trotz der positiven Aspekte ihrer Arbeit wird das Ende von Wachters Amtszeit auch von einem Gefühl der Entlastung begleitet. Sie erwähnt, dass die vielen Verwaltungsaufgaben in der Schulführung oft ablenken und wertvolle Zeit von der Schulentwicklung abziehen. „Eine Entlastung wäre notwendig, damit man mehr Zeit für den Diskurs über pädagogische Fragen hätte“, sagt sie, was auf die grundlegenden Veränderungen hinweist, die im Bildungssystem dringend notwendig sind.
Gesellschaftliche Veränderungen im Fokus
In ihrer Abschiedsrede fordert Wachter, dass bei Veränderungen im Bildungssystem die Praktiker aus dem Schulalltag nicht ignoriert werden dürfen. Ihre Meinung ist ein kritischer Appell, der sich durch das gesamte Schulsystem zieht. Sie sieht die Notwendigkeit, Lehrer und Schulleiter mehr in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, um den realen Herausforderungen gerecht zu werden. Dies weist auf eine breite Diskussion hin, die über Ravensburg hinausgeht und für viele Schulen in Deutschland relevant ist.
Ein neues Kapitel beginnt
Wachter wird nach ihrem Ruhestand versuchen, ihre Gedanken neu auszurichten und mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. „Begegnungen mit Freunden werden leichter zu organisieren sein“, teilt sie mit und chancenreiche ehrenamtliche Tätigkeiten im Hinterkopf. Ihr Nachfolger, Julia Fischer, ist bereits benannt, wodurch die Schule in eine neue Phase eintreten kann. Der langjährige Einfluss von Wachter bleibt jedoch ein Teil des Erbes, das sie hinterlässt.
Der Weg der Veränderungen
Die fließenden Übergänge in Führungspersonen bringen oft auch Herausforderungen mit sich. Eine andere Schulleiterin, Annette Bernhart, hat gerade wegen übermäßigen Drucks und begrenzter Ressourcen ihren Rücktritt bekannt gegeben. Dies zeigt, dass die Probleme, die Wachter anspricht, nicht isoliert sind, sondern eine systematische Herausforderung des Bildungssystems darstellen, die in vielen Schulen Deutschlands spürbar ist.
Christa Wachters Abschied ist somit mehr als nur ein persönlicher Umbruch. Er ist ein Ausdruck der Notwendigkeit, sich grundlegenden Fragen des Bildungssystems zu stellen und Lehrer sowie Schulleiter aktiv in die Gestaltung einer besseren Zukunft einzubeziehen.
– NAG