Thüringen. Der Solarboom in Thüringen zeigt deutliche Fortschritte: Die Zahl der installierten Solaranlagen hat einen neuen Rekord erreicht, was nicht nur im Hinblick auf die Energiegewinnung von Bedeutung ist, sondern auch für die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Bürger im Freistaat.
Wachstum der Solaranlagen im Freistaat
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden in Thüringen über 12.600 neue Solaranlagen installiert. Laut der Thüringer Energie- und Greentech-Agentur (ThEGA) stieg die Gesamtzahl der Anlagen auf mehr als 84.000. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur rund 12.100 neue Anlagen, was die Dynamik dieses Themas unterstreicht.
Teilhabe an der Energiewende
Mit einer installierten Leistung von 2613 Megawatt deckt die Solarenergie nun 21,5 Prozent des Stromverbrauchs in Thüringen, ein Anstieg im Vergleich zu den 19 Prozent im Vorjahr. Marcel Weiland, ein Vertreter der ThEGA, hebt hervor, dass die Absicht vieler Thüringer, sich von den schwankenden Preisen auf dem Energiemarkt unabhängig zu machen, maßgeblich zu diesem Anstieg beigetragen hat. Zusätzlich spielen gesetzliche Erleichterungen und Steuervergünstigungen eine wichtige Rolle.
Regionaler Unterschied in der Verbreitung
Der Wartburgkreis, insbesondere die Gegend um Eisenach, führt bei den installierten Anlagen mit insgesamt 7022. Das Eichsfeld folgt mit 5936 Solaranlagen. In kreisfreien Städten verzeichnet Erfurt mit 4572 eine hohe Zahl, während Jena mit 2320 Anlagen dahinter rangiert. Umgekehrt gibt es in Südthüringen, unter anderem im Landkreis Sonneberg mit nur 1955 Solaranlagen, deutliches Potenzial zur Nachbesserung.
Hohe Nachfrage nach Balkonkraftwerken
Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist der Anstieg bei den sogenannten Balkonkraftwerken, kleinen Solaranlagen für Balkon und Terrasse. Im ersten Halbjahr wurden 5843 dieser Anlagen installiert, was die Gesamtzahl auf etwa 14.000 erhöht. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich rund 3000 neue Anlagen. Dies zeigt, dass immer mehr Menschen aktiv zur Energiewende beitragen wollen.
Initiativen zur Förderung der Solarenergie
Ein Pilotprojekt in Weimar zielt darauf ab, das Potenzial für die Installation von Solaranlagen in über 10.000 Wohnhäusern zu ermitteln. Zusammen mit der Stadtverwaltung ermittelte die Landesenergieagentur die Möglichkeiten und informierte die Hausbesitzer. Solche Initiativen sind entscheidend, um die Akzeptanz und Verbreitung von Solarenergie weiter zu fördern.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die positive Entwicklung der Solarenergie in Thüringen ein bedeutender Schritt in der Energiewende ist. Indem die Bürger eigenverantwortlich handeln und gesetzliche Rahmenbedingungen nutzen, schließen sie nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern fördern gleichzeitig ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.
dpa
– NAG