Der Krieger- und Soldatenverein Notzing hat an diesem Sonntag im Rahmen des örtlichen Festes ein bedeutendes Jubiläum gefeiert. Seit seiner Gründung vor genau 100 Jahren ist der Verein nicht nur ein Symbol für die Erinnerung an die Kriegstoten, sondern auch für den Zusammenhalt der Gemeinschaft in und um Notzing.
Der Ursprung des Vereins
Die Wurzeln des Kriegervereins reichen bis kurz nach der Reichsgründung im Jahr 1871 zurück, als sich Veteranen der Gemeinden Notzing und Aufkirchen zusammenschlossen, um nicht nur um ihre gefallenen Kameraden zu trauern, sondern auch Unterstützung für Hinterbliebene und Kriegsversehrte zu bieten. Diese gesellschaftlichen Vereine haben seither eine wichtige Rolle in der Tradition und im Gedenken an vergangene Konflikte gespielt.
Gedenken an die Gefallenen
Einen besonderen und respektvollen Teil der Feierlichkeiten bildete der Freiluftgottesdienst, der von Pastoralreferentin Cilli Hofmüller zelebriert wurde. Der Gottesdienst, musikalisch begleitet vom Singkreis Erdinger Moos, stellte den Rahmen für das Gedenken an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege dar. Georg Maier, der Vorsitzende des Vereins, hielt die Ansprache und wies auf die weiterhin zentrale Aufgabe des Vereins hin: das Erinnern und die Wiederbelebung des kollektiven Gedächtnisses der Gemeinde.
Tradition und Entwicklung des Vereins
Der Verein hat im Laufe der Jahrzehnte eine erstaunliche Wandlung durchlebt. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg, der 42 Gefallene und 13 Vermisste in Notzing forderte, sah sich der Verein der Herausforderung gegenüber, sich neu aufzustellen. Die Mitgliederzahl variiert im Verlauf der Jahre, wobei der Verein in den letzten Jahren 80 aktive Mitglieder verzeichnet. Bemerkenswert ist, dass etwa 20 Prozent der Mitglieder unter 30 Jahre alt sind, was auf eine gesunde Entwicklung und ein Interesse junger Menschen an der Vereinsarbeit hinweist.
Ein Blick in die Zukunft
Die Generationswechsel und die Veränderungen in der Gesellschaft, wie die Abschaffung der Wehrpflicht, haben Einfluss auf die Mitgliederzahlen. Trotzdem bleibt der Kriegerverein für alle offen, auch für Frauen, um die Gemeinschaft weiterhin lebendig und inklusiv zu gestalten. Vorsitzender Georg Maier betont die Wichtigkeit dieser Öffnung für die künftige Entwicklung des Vereins.
Festakt zum Jubiläum
Der Festzug, der von der Fahnenabordnung des Vereins angeführt wurde, führte die Teilnehmer vom Gottesdienst zum Bürgerhaus, wo die Feierlichkeiten in geselliger Runde fortgesetzt wurden. Dieses Zusammenspiel aus Ehrung und Feiern spiegelt das Engagement des Vereins wider, historische Erinnerungen mit einem lebendigen Gemeinschaftsleben zu verbinden.
Zusammenfassend ist der Krieger- und Soldatenverein Notzing mehr als nur ein Gedenkverein. Er ist ein Ort der Zusammenkunft, der den Generationen ermöglicht, sich über die Geschichte auszutauschen und die Lehren der Vergangenheit im Bewusstsein zu behalten, während sie gleichzeitig die Gemeinschaft durch diverse Aktivitäten stärken.
– NAG