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Hessische Apotheker mobilisieren gegen umstrittene Reform in Erfurt

Der Hessische Apothekerverband unterstützt die Protestkundgebung gegen die umstrittene Apothekenreform, die am 28. August in Erfurt stattfindet, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung und Patientensicherheit zu sichern.

Wiesbaden – Die Unterstützung des Hessischen Apothekerverbands (HAV) für die bevorstehenden Protestkundgebungen am 28. August in Erfurt hat in der Apothekergemeinschaft eine Welle der Mobilisierung ausgelöst. Die Veranstaltungen, die vom Thüringer Apothekerverband (THAV) und dem Sächsischen Apothekerverband (SAV) organisiert werden, stehen im Zeichen des Widerstands gegen die geplante Apothekenreform, die von den Verbänden als bedrohlich für die wohnortnahe Arzneimittelversorgung wahrgenommen wird.

Proteste gegen die Apothekenreform

Die anstehenden Großkundgebungen in Erfurt und Dresden sind nicht nur Veranstaltungen zur Demonstration gegen die Reform, sondern stellen auch einen wichtigen Ausdruck des Widerstands innerhalb der Branche dar. Der HAV mobilisiert aktiv hessische Apotheker, um an der Kundgebung in Erfurt um 15 Uhr teilzunehmen. Um den Teilnehmern die Anreise zu erleichtern, werden kostenlose Shuttlebusse ab verschiedenen Städten in Hessen bereitgestellt, darunter Frankfurt, Gießen und Kassel.

Gesundheitsversorgung im Fokus

Laut Holger Seyfarth, dem Vorsitzenden des HAV, geht es bei diesen Protesten um weit mehr als nur die Interessen der Apotheker. „Hier steht die Frage im Raum, ob wir die bewährte wohnortnahe Arzneimittelversorgung erhalten oder einem radikalen Systemwechsel zustimmen, der die Patientensicherheit gefährden könnte“, erklärte Seyfarth. An den Protestmaßnahmen in Hessen hatten in den vergangenen Wochen nahezu 90 Prozent der Apotheker teilgenommen, was die Dringlichkeit und den Unmut innerhalb der Branche verdeutlicht.

Aufruf zur gemeinsamen Aktion

Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Protestbewegung ist die Solidarität zwischen den verschiedenen Landesverbänden. Der HAV hat sich auch solidarisch mit den Kollegen in Thüringen und Sachsen erklärt und kündigt an, ihre Proteste tatkräftig zu unterstützen. Dies geschieht nicht zuletzt, um ein klares Zeichen an die Politik zu senden, dass eine Veränderung der Apothekenlandschaft nicht auf Kosten der Patientensicherheit geschehen darf.

Bundestag und Wahlkampf

Die Kundgebungen kommen zu einem sensiblen Zeitpunkt, da sie nur wenige Tage vor den Landtagswahlen stattfinden. In dieser politischen Situation ist es für die Apotheker von großer Bedeutung, ihre Stimme zu erheben. Der HAV hat während einer Sitzung im Hessischen Landtag die desaströsen Folgen der Reform skizziert. Dort fanden alle Fraktionen Gehör für die Forderung, die wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch öffentliche Apotheken zu stärken.

Die Bedeutung der Bürgerbeteiligung

Um die politischen Entscheidungsträger zu bewegen, die aktuelle Gesetzesvorlage zu überdenken, hat der HAV eine Online-Petition ins Leben gerufen, die bereits 75.000 Unterschriften gesammelt hat. Diese Petition ist ein Werkzeug, durch das die Bevölkerung ebenfalls ihre Bedenken äußern kann. Die Bedeutung der Bürgermobilisierung zeigt, wie die Stimmen der Bürger einen direkten Einfluss auf die Gesundheitspolitik haben können.

Fazit: Ein unaufhörlicher Kampf um die Apotheke vor Ort

Der Protest des HAV und seiner Mitglieder ist ein klarer Ausdruck für den Erhalt der Apothekenlandschaft und die Sicherstellung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung. „Wir stehen für die Sicherheit der Menschen bei der Arzneimittelversorgung ein“, betont Seyfarth. Der Kampf wird fortgesetzt, bis die Apothekerlandschaft in Deutschland so reformiert wird, dass sowohl die Patientensicherheit als auch die wohnortnahe Versorgung gewährleistet sind.

NAG

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