Main-Kinzig-Kreis

Main-Kinzig-Kreis: Rettungswagen nun mit Ultraschall für schnellere Notfallhilfe

Im Main-Kinzig-Kreis wurden alle 28 Rettungswagen seit Juni 2024 mit mobilen Notfallsonografie-Geräten ausgestattet, um dem Rettungsdienstpersonal eine schnellere Diagnosestellung im Einsatz zu ermöglichen und somit wertvolle Zeit für die Patientenrettung zu gewinnen.

Fortschrittliche Notfallmedizin im Main-Kinzig-Kreis

Im Main-Kinzig-Kreis wird ein bedeutender Schritt in der Notfallmedizin vollzogen. Die technische Aufrüstung aller Rettungswagen zu Telenotarzt-Fahrzeugen ist nun abgeschlossen. Seit Juni 2024 sind alle 28 Rettungsfahrzeuge des Kreises mit mobilen Notfallsonografie-Geräten ausgestattet. Dies ermöglicht es nicht nur Notärzten, sondern auch Rettungsdienstpersonal vor Ort, Ultraschalluntersuchungen durchzuführen.

Schulung der Einsatzkräfte

Um sicherzustellen, dass alle Rettungsdienstler optimal mit der neuen Technik umgehen können, wurde ein umfassendes Schulungskonzept entwickelt. Dieses umfasst theoretische Unterweisungen, technische Einweisungen und praktische Anwendungen unter der Anleitung erfahrener Notärzte. „In einer ersten Schulungsrunde wurden bereits 30 Einsatzkräfte geschult, und wir setzen die Ausbildung kontinuierlich fort“, berichtet Wolfgang Lenz, der Leiter des Amts für Gesundheit und Gefahrenabwehr.

Die Bedeutung der Ultraschalluntersuchungen

Die Ultraschallgeräte, ähnlich denjenigen in Arztpraxen, sind leicht zu bedienen und lassen sich mit einem Diensthandy koppeln. Dadurch können die Ergebnisse direkt am Einsatzort angezeigt und ausgewertet werden. „Durch die Nutzung der Ultraschalltechnik können wir wertvolle Zeit gewinnen, besonders in kritischen Situationen, wie bei Reanimationen“, erklärt Manuel Wilhelm, der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes. Diese Technologie ermöglicht eine schnellere Diagnose und gezielte Therapie, was im Notfall entscheidend sein kann.

Integration von Telemedizin

Die Integration von Telemedizin in den Rettungsdienst ist ein weiteres innovatives Element. „Die Ultraschallbilder sowie die wichtigsten Vitaldaten können direkt an den Telenotarzt übermittelt werden“, erläutert Christian Keller, Geschäftsführer der Johanniter-Unfall-Hilfe. Die schnelle Einschätzung des Telenotarztes gibt den Sanitätern zusätzliche Sicherheit und verbessert die Patientenversorgung erheblich. Dieses System könnte Vorbild für andere Regionen in Hessen und darüber hinaus sein.

Ausblick auf die Zukunft

Landrat Thorsten Stolz betont die Wichtigkeit der Weiterentwicklung der Telemedizin und deren Anwendung im Rettungsdienst. „Der Einsatz dieser digitalen mobilen Geräte ist ein großer Vorteil für die Patienten, da sie schneller die richtige Behandlung erhalten. Gleichzeitig entlasten wir unsere Notärzte und geben unseren Rettungsmitteln mehr Handlungssicherheit“, so Stolz.

Die Einführung der Notfallsonografie im Main-Kinzig-Kreis steht damit nicht nur für technologische Innovation, sondern auch für eine Verbesserung der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung in der Region. Das zukunftsorientierte Vorgehen wird als wichtiges Element in der erfolgreichen Umsetzung modernster Notfallmedizin angesehen, das hoffentlich bald in anderen Landkreisen Nachahmung findet.

NAG

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