Ein Wechsel mit viel Gesprächsstoff
Der Übergang von Jerry Kuhn, dem Torwart der Hannover Scorpions, zum Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim hat in der Wetterau für intensive Diskussionen gesorgt. Seit seinem umstrittenen Vorfall während der Play-offs 2022, in dem er einen Fan der Roten Teufel verletzt hatte, ist Kuhns öffentliche Wahrnehmung stark geprägt. In einem Interview spricht er offen über seine Gründe für den Wechsel und die Herausforderungen, die ihn dort erwarten.
Ein ehrgeiziger Sportler
Kuhn, der mit seinen 38 Jahren als erfahrener Spieler gilt, äußert sich über seine Motivation: „Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch, der auf dem höchsten Niveau spielen möchte.“ Trotz einer erfolgreichen Saison in Hannover, wo er nicht in die DEL2 aufstieg, sieht er in Bad Nauheim eine neue Chance, seine Karriere fortzusetzen und gleichzeitig jungen Talenten wie Niklas Lunemann zu helfen, sich weiterzuentwickeln.
Umgang mit der Vergangenheit
Besonders herausfordernd wird die Integration in die Bad Nauheimer Fangemeinde sein. Der Vorfall mit dem Fan hat in den sozialen Medien Spuren hinterlassen. Kuhn betont, dass der Kontakt mit den Fans für ihn wichtig ist und spricht den Wunsch aus, ein persönliches Verhältnis aufzubauen: „Ich hoffe, dass sich die Fans Zeit nehmen, mich kennenzulernen. Ich bin kein ‚Bad Guy‘, sondern ein ganz normaler Mensch.“
Die Entwicklung des EC Bad Nauheim
Vor dem Hintergrund der Konkurrenz in der DEL2 glaubt Kuhn an die Entwicklung seines neuen Teams. Er wertschätzt die Arbeit des Trainers Adam Mitchell, der das Ziel hat, ein starkes Team aufzubauen. „Es ist entscheidend, gute Spieler und gute Typen zu haben, die bereit sind, hart zu arbeiten“, erklärt Kuhn und zeigt sich optimistisch für die bevorstehende Saison.
Engagement für die Gemeinschaft
Kuhn plant, in Bad Nauheim nicht nur als Spieler, sondern auch als Mentor zu agieren. Mit seinen Trainerlizenzen möchte er sich aktiv für die Nachwuchsarbeit engagieren und den jungen Torhütern helfen. „Es ist mir wichtig, etwas zurückzugeben und die Erfahrungen, die ich gemacht habe, weiterzugeben“, sagt er und hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft: „Mein Traum ist es, als Torwarttrainer der U20-Nationalmannschaft zu arbeiten.“
Der Blick nach vorn
Während der Eishockey-Profi seine nächsten Schritte plant, bleibt die Frage, wie viele Jahre er noch aktiv im Sport sein möchte. Auf die Laufzeit seiner Karriere angesprochen, zeigt sich Kuhn realistisch: „Ich werde aufhören, wenn ich die Motivation verliere, jeden Tag hart zu arbeiten.“ Sein Ziel bleibt jedoch klar: Mit Hingabe und Ehrgeiz in die neue Saison zu starten und die Fans von sich und seinem Spiel zu überzeugen.
– NAG