Im Landkreis Gifhorn steht eine bedeutende Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs bevor, die nicht nur die Mobilität der Bürger erhöhen, sondern auch eine Antwort auf die Herausforderungen des ländlichen Raums darstellen soll. Ein neues Bus-Konzept, das den Namen „flexo“ trägt, wird ab dem 4. August 2024 in den Samtgemeinden Meinersen und Hankensbüttel sowie in der Stadt Wittingen umgesetzt.
Neuheiten im ÖPNV
Durch die Einführung des flexo-Angebots sollen die bisher festen Fahrpläne aufgebrochen werden. Anstatt nach festen Linien und Zeiten zu fahren, können die Fahrgäste den Bus nach ihren persönlichen Bedürfnissen buchen. Diese Individualisierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist ein großer Schritt in Richtung eines zeitgemäßen Nahverkehrs und wurde von Ralf Sygusch, dem Verbandsdirektor des Regionalverbandes Großraum Braunschweig, betont: „Der ÖPNV muss sich insbesondere in ländlichen Gebieten anpassen und den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht werden.“
Förderung der Mobilität in ländlichen Regionen
Die Implementierung von flexo wird voraussichtlich rund 36.000 Einwohner in den betroffenen Gebieten erreichen und ihnen einen Zugang zu einem verbesserten ÖPNV bieten, den sie zuvor nicht hatten. Dies könnte dazu beitragen, die Mobilität zu erhöhen und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen und Arbeitsplätzen für viele Bürger zu erleichtern.
Finanzielle Investitionen für ein besseres Angebot
Für das neue Bus-Angebot investieren der Regionalverband Großraum Braunschweig und der Landkreis Gifhorn zusammen etwa 8 Millionen Euro. Ralf Sygusch und seine Partner werden in den nächsten zehn Jahren die Verantwortung für die Organisation und den Betrieb des flexo-Systems tragen, nachdem das Busunternehmen Bischof-Brauner den Zuschlag erhalten hat.
Anpassung an die Bedürfnisse der Bürger
Ein zentrales Merkmal des neuen Dienstes ist die Flexibilität für die Nutzer. Die Busse, die in auffälligen anthrazit-magentafarbenen Farben gestaltet sind, ersetzen viele der bisherigen lokalen Linien. Dies bietet den Fahrgästen die Möglichkeit, ihre Fahrten umfangreicher zu planen, und erleichtert das Umsteigen zu RegioBussen oder Regionalbahnen. „Wir stellen damit eine sehr gute Alternative zu starren Linien-Bus-Verkehren dar“, so Landrat Tobias Heilmann.
Konkret geplante Services
- Die bestehenden RegioBus-Linien, wie zum Beispiel die Verbindung Hankensbüttel-Wittingen, bleiben bestehen und garantieren direkte Anschlüsse an wichtigen Bahnhöfe.
- Flexo wird in der Samtgemeinde Meinersen den Bürgerbus ersetzen und somit die lokale Verbindung stärken.
- Insgesamt sind etwa 280 neue flexo-Haltestellen entstanden, sodass der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr in der Regel nicht mehr als 300 Meter vom Wohnort entfernt ist.
- Das Angebot gilt in den Wochentagen bis spät abends, was besonders für Berufstätige und junge Leute von Vorteil ist.
Ein positives Feedback als Juli-Fakt
Dieses neue ÖPNV-Angebot ist ein Zeichen dafür, dass auch in ländlichen Regionen der öffentliche Nahverkehr neu gedacht werden kann. Nach positiven Resonanzen aus anderen Einsatzgebieten, wo flexo bereits seit fast drei Jahren aktiv ist, zeigen sich die Verantwortlichen optimistisch, dass auch hier die Bürger von der Veränderung profitieren werden.
Insgesamt wird damit die Mobilität für viele Einwohner in den betroffenen Regionen erheblich verbessert. Durch einen einfachen Zugang und individuelle Buchbarkeit wird der ÖPNV zu einer attraktiveren Option, die viele Menschen dazu anregen könnte, auf das Auto zu verzichten und den öffentlichen Nahverkehr vermehrt zu nutzen.
– NAG
