München

Bosch investiert 7,4 Milliarden Euro in Heizungs- und Klimatechnik

Bosch hat am 23. Juli die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsabteilung des US-Herstellers Johnson Controls für 7,4 Milliarden Euro übernommen, um seine Position im wachsenden Energiemarkt zu stärken und künftig 9 Milliarden Euro Umsatz in dieser Sparte zu erzielen.

Bosch stärkt seine Position im Energiesektor durch eine historische Übernahme

Der deutsche Industriekonzern Bosch hat am Dienstag, dem 23. Juli, eine bedeutende Entscheidung getroffen, die nicht nur seine Unternehmensstruktur, sondern auch den globalen Markt für Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagentechnologien (HLK) nachhaltig beeinflussen könnte. Durch den Erwerb der HLK-Sparte von Johnson Controls, einem amerikanischen Hersteller, wird Bosch für 7,4 Milliarden Euro zum führenden Akteur in einem wachsenden Markt. Diese Acquisition wird als die größte in der Geschichte des Unternehmens angesehen.

Die Beweggründe hinter der Übernahme

In seinem Bestreben, die Dominanz im Automobilsektor zu diversifizieren, sieht Bosch in dieser Übernahme eine entscheidende Möglichkeit, seine Marktposition zu stärken. Stefan Hartung, der CEO von Bosch, betont, dass diese Akquisition ermöglicht, die aufstrebende Nachfrage in der HLK-Branche zu nutzen. Die übernommenen Aktivitäten, die im Jahr 2023 etwa 4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet haben, sollen zur Verdopplung des Umsatzes in der „Home“-Sparte von Bosch beitragen, und zwar von fünf auf neun Milliarden Euro.

Auswirkungen auf die Beschäftigung

Obwohl diese Übernahme vielversprechend aussieht, gibt es Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsituation. Bosch hat angekündigt, in den kommenden Jahren 1.200 Arbeitsplätze zu streichen, und jüngste Schließungen betrafen auch einen Standort in Haute-Savoie, welches 153 Arbeitsplätze betrifft. Diese Maßnahmen sind Teil der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, die durch die Herausforderungen in der Automobilbranche bedingt sind.

Die Zukunft der Branche

Der angestrebte Fokus auf Energiesstechnologien wird als wichtiger Schritt im Zuge der globalen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels angesehen. Christian Fischer, Vizepräsident des Bosch-Vorstands, verweist auf eine geschätzte Wachstumserwartung von 40 % im Energiesektor bis 2030, was durch den steigenden Bedarf an innovativen Lösungsmöglichkeiten in diesem Bereich vorangetrieben wird. Die Übernahme könnte somit auch ein Zeichen für einen Trend in der Industrie setzen, weg von einer einseitigen Fokussierung auf die Automobiltechnologie hin zu einem breiteren Engagement in nachhaltigen Energietechnologien.

Ein Blick auf die Zahlen

Die Akquisition umfasst nicht nur die Geschäftsbereiche von Johnson Controls, sondern auch eine Co-Management-Vereinbarung mit dem japanischen Unternehmen Hitachi, die 2014 ins Leben gerufen wurde. Die neu erworbene Einheit wird 12.000 Mitarbeiter weltweit beschäftigen und ist in mehr als 30 Ländern mit 16 Produktions- und 12 Entwicklungsstätten vertreten.

Insgesamt verfolgt Bosch mit dieser Übernahme nicht nur das Ziel, seinen Umsatz massiv zu steigern, sondern auch seine Position auf einem sich schnell entwickelnden Markt zu festigen, der zunehmend durch innovative Energiestrategien geprägt ist. Diese Initiative hat das Potenzial, tiefgreifende Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbslandschaft in der HLK-Branche zu haben.

NAG

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