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Gemeinsam für die Almen: Freiwillige schützen die Biodiversität am Hochgern

Am 20. Juli 2024 trafen sich Freiwillige aus Brasilien, der Türkei, Westfalen und Bayern in Unterwössen, um bei einer Schwend-Aktion des Achental Tourismus am Hochgern zu helfen, um die Artenvielfalt der Almen zu fördern und die Kulturlandschaft zu erhalten, trotz widriger Wetterbedingungen.

Das Bewusstsein für Biodiversität und den Erhalt wertvoller Kulturlandschaften wächst nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Ein jüngstes Beispiel für ein solches Engagement war die Schwend-Aktion am 20. Juli 2024 in Unterwössen, an der zahlreiche Freiwillige aus verschiedenen Kulturen teilnahmen.

Internationale Gemeinschaft für die Alm

Freiwillige Helfer aus unterschiedlichen Ländern, darunter auch Max und Tom aus Essen sowie Mehmet aus der Türkei und Diego aus Brasilien, kamen am Hochgern zusammen, um aktiv zum Erhalt der Almwiesen beizutragen. Diese Initiative verdeutlicht, wie Menschen weltweit trotz kultureller Unterschiede durch gemeinsame Ziele miteinander verbunden werden können. „Es hat viel Spaß gemacht und es ist die perfekte Aktivität“, so Mehmet, der erst seit kurzer Zeit in Deutschland lebt.

Die Bedeutung des Schwendens

Schwenden, das gezielte Entfernen unerwünschter Vegetation, spielt eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Biodiversität auf den Almen. „Almweiden sind nach dem Regenwald die artenreichsten Flächen der Erde“, erklärt Almbauer Sepp Loferer junior. Diese Flora ist nicht nur schützenswert, sondern sorgt auch dafür, dass Rinder auf den Weiden nicht ausweichen müssen, was Flurschäden und eine Verstärkung der Verbuschung verhindern kann. Ein bewusster Umgang mit diesen Flächen sichert die Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere.

Aktivitäten trotz widriger Wetterbedingungen

Obwohl der Beginn der Aktion durch Regen beeinträchtigt wurde, zeigten die Freiwilligen eine beeindruckende Entschlossenheit. Nach einer kurzen Pause, um den Wetterbedingungen Rechnung zu tragen, sammelten die Helfer zunächst lose Steine, die eine Gefahr für die Tiere auf den Weiden darstellen könnten. Diese provisorische Maßnahme steht exemplarisch für das flexibele Weidemanagement, das im Zuge dieser Aktion implementiert wurde.

Die Herausforderungen der Almwirtschaft

Wie Christian Tegethoff, Almfachberater aus Rosenheim, berichtete, ist die Pflege der Almflächen unabdingbar, um eine Überwucherung zu verhindern. „Wenn wir der Natur freien Lauf lassen, wächst alles zu, und die Artenvielfalt geht zurück“, sagte er und betonte die Verantwortung, die mit der Bewirtschaftung der Almen einhergeht. Das Mosaik aus offenen Flächen und Waldstrukturen, das die Almen ausmacht, ist das Resultat aktiver Landschaftspflege.

Erinnerungen und Engagement stärken die Gemeinschaft

Die Schwend-Aktion stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl unter den Helfern, sondern bietet auch eine Plattform für den Austausch über die Bedeutung von Natur- und Umweltschutz. Max, der an seinem 13. Geburtstag an der Aktion teilnahm, zeigte, wie wertvoll solch ein Engagement für die persönliche Entwicklung ist. „Man geht dann auch mit einem guten Gefühl wieder nach Hause“, teilte sein Vater Tom mit.

Ausblick auf weitere Aktivitäten

Obwohl das Wetter nicht ideal war, wurde die Schwend-Aktion als Erfolg gewertet, was die Pläne für zukünftige Veranstaltungen stärkt. „Es wird sicher nicht die letzte Aktion gewesen sein“, betonte Elisabeth Keihl, Vorstand des Achental Tourismus. Solche gemeinschaftlichen Projekte sind ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für biologische Vielfalt und den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaften in den Alpen zu fördern.

Die Schwend-Aktion zeigt eindrucksvoll, wie Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen können, um gemeinsam für den Erhalt der Natur und die Förderung der Artenvielfalt zu arbeiten. Dieser Trend zur Zusammenarbeit könnte ein Modell für zukünftige Initiativen im Bereich Naturschutz und nachhaltiger Tourismus darstellen.

NAG

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