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Einblicke in die Jugend-Arrestanstalt Gelnhausen: Ein Kampf gegen Aggression und Delikte

Einblick in den Alltag der einzigen Jugend-Arrestanstalt Hessens in Gelnhausen, wo 18 Jugendliche unter der Leitung von Psychologe Gerhard Tuschhoff wegen verschiedener Delikte untergebracht sind, um durch intensive Behandlungsmaßnahmen und Freizeitangebote wie Yoga und Drogenberatung ihre Perspektiven zu verbessern.

Die Jugend-Arrest-Einrichtung in Gelnhausen hat sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 2013 als zentrale Anlaufstelle für straffällige Jugendliche in Hessen etabliert. Psychologe Gerhard Tuschhoff, der Teil des Leitungsteams ist, bietet nun Einblicke in den Alltag und die Herausforderungen der jugendlichen Insassen.

Aktuelle Belegung der Einrichtung

Momentan sind 18 Jugendlichen in der Einrichtung untergebracht, während im Jahr 2023 insgesamt 665 Jugendliche dort einen Arrest verbüßten. Die maximierte Kapazität liegt bei 60 Plätzen, wobei die Belegung besonders in den Ferien ansteigt, um den Schulverpflichtungen der betroffenen Jugendlichen gerecht zu werden.

Einblick in die Gründe für die Inhaftierung

Die Gründe für eine Einweisung in die Jugendarrestanstalt sind vielfältig. Der Psychologe Tuschhoff erläutert, dass die Delikte von Gewaltverbrechen, die 38 Prozent der Fälle ausmachen, bis hin zu Diebstahl und Drogenvergehen reichen. Die Strafmündigkeit in Deutschland beginnt bereits mit 14 Jahren, und die Altersstruktur der Arrestierten ist heterogen: 11 Prozent sind unter 16, etwa ein Drittel zwischen 16 und 18 Jahren, und fast 40 Prozent sind bereits Heranwachsende im Alter von 19 bis 21.

Einrichtung und Alltag

In der Einrichtung müssen die Jugendlichen strenge Regeln befolgen. Nach der Aufnahme erhalten sie eine ärztliche Untersuchung und müssen sich mit der internen Hausordnung vertrautmachen. Die Strafen variieren von kurzen Freiheitsentzügen von 48 Stunden bis hin zu längeren Aufenthalten von über vier Wochen. Jeder Jugendliche hat die Verpflichtung zur Mitwirkung, was bedeutet, dass Verstöß gegen die Regeln zu Ausschlüssen von Gruppenaktivitäten führen können.

Förderprogramme für Jugendliche

Die JAE bietet verschiedene Programme an, um die Resozialisierung der Jugendlichen zu fördern. Dazu gehören Drogenberatungen, soziale Trainings mit Rettungshunden und kreative Projekte, die die Lernbereitschaft steigern sollen. Diese Initiativen werden oft von Fachpersonal begleitet und umfassen auch körperliche Aktivitäten wie Yoga und Entspannungstechniken. Für die Förderung der handwerklichen Fähigkeiten absolvieren die Jugendlichen praktische Arbeiten und erhalten Zertifikate für ihre Fortschritte.

Der Einfluss auf die Gemeinschaft

Trotz der strengen Rahmenbedingungen ist die JAE eine essenzielle Institution für die Jugendliche in Hessen. Sie stellt einen Raum der Hoffnung dar, indem sie an den persönlichen Problemen der Insassen arbeitet und versucht, diese durch gezielte Programme zu unterstützen. Die gemischte Betreuung von Jungen und Mädchen ist ein weiterer fortschrittlicher Schritt, der in wenigen Bundesländern praktiziert wird. Die individuelle Betreuung durch Fachpersonal gewährleistet, dass die spezifischen Bedürfnisse jedes Jugendlichen berücksichtigt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Jugend-Arrest-Einrichtung in Gelnhausen nicht nur für die Bestrafung von Straftaten zuständig ist, sondern auch eine Plattform zur Rehabilitation und Wiedereingliederung der Jugendlichen in die Gesellschaft bietet. Die Erfahrungen in der Einrichtung können prägend sein und den Insassen helfen, aus ihrer Vergangenheit zu lernen und positive Veränderungen zu etablieren.

NAG

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