GesellschaftNordwestmecklenburg

Streit um verwachsenen Weg: Kleingärtner kämpfen um ihr Naherholungsgebiet

Im Streit um den unzugänglichen Weg in der Kleingartenanlage von Gadebusch sind die Mitglieder des Kleingartenvereins, angeführt von Klaus Pätzhold, unzufrieden mit der Stadtverwaltung, die den Weg nicht als öffentlichen Bereich anerkennt und dadurch ein Naherholungsgebiet gefährdet.

Im kleinen Ort Gadebusch wird ein Streit um einen vermeintlich öffentlichen Weg zwischen der Stadtverwaltung und den Mitgliedern des Kleingartenvereins immer hitziger. Die Situation wirft ein Licht auf die Bedeutung von Gemeindeverwaltung und Bürgerbeteiligung, insbesondere wenn es um die Pflege von Naherholungsgebieten geht.

Ein privat genutzter Raum: Der strittige Weg

Der Hauptweg in die Kleingartenanlage ist gut gepflegt, doch seine rechte Seite bleibt ein Sorgenkind. Dort sind hohe Gräser und wuchernde Brombeeren präsent, die den Zugang zur Kleingartenlandschaft beinahe unmöglich machen. Klaus Pätzhold, ein engagiertes Mitglied des Kleingartenvereins, beklagt, dass während seiner aktiven Zeit beim städtischen Bauhof der Weg stets in Ordnung gehalten wurde, doch nach seinem Ruhestand dieser vernachlässigt wurde.

Frustration unter den Gartenbesitzern

Die Mitglieder des Vereins zeigen sich zunehmend frustriert. Pätzhold berichtet, dass er bereits sowohl seinen ehemaligen Chef als auch den Bürgermeister informierte, doch keine Lösung in Sicht sei. Der über die Jahre verwilderte Weg steht im Kontrast zu den gepflegten Gärten und symbolisiert die Missachtung der Stadt gegenüber öffentlichen Erholungsräumen.

Der Wert von Gemeinschaftsflächen

Pätzhold weist auf die Bedeutung des Weges als Zugang zu einem Naherholungsgebiet hin. „Wegen des fehlenden Interesses der Stadt würde solch ein Bereich verloren gehen“, erklärt er weiter. Ein gutes Maß an Engagement wird von den Mitgliedern erwartet, um die natürliche Umgebung zu bewahren, was jedoch die Frage aufwirft, inwieweit dies eine städtische Verantwortung darstellt.

Antworten aus dem Rathaus

Die Stadt Gadebusch sieht die Situation jedoch anders. Bürgermeister Arne Schlien teilt mit, dass es keine offiziellen Dokumente gibt, die den Weg als öffentlich ausweisen. „Uns ist bekannt, dass es hier immer wieder zu Diskussionen kommt, doch der Weg war nie als öffentlicher Weg vorgesehen“, so Schlien. Dies verdeutlicht die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Bürger und der Wahrnehmung der Stadtverwaltung.

Der Zustand der Natur braucht Aufmerksamkeit

Ein älteres Vereinsmitglied, 76 Jahre alt, kümmert sich um das Ende des Weges, um ein gepflegtes Erscheinungsbild zu gewährleisten. „Ich habe schon immer darauf geachtet, dass es hier sauber bleibt. Es ist mir wichtig, dass alles schön aussieht“, erklärt er. Diese Aktionen zeigen die Kraft der Gemeinschaft, die oft notwendig ist, um öffentliche Räume in Ordnung zu halten und die Hingabe der Mitglieder für ihre Kleingärten unterstreicht.

Insgesamt wird die Diskussion um den Weg in Gadebusch zu einem Symbol für die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Bürgern, um die Natur und das Gemeinwohl zu schützen und zu fördern. Die Entwicklung dieser Situation könnte weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinde und zukünftige Engagements in der Nachbarschaft haben.

NAG

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