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„Innovative Betonbauweise aus Kunststoff: Kieler Institut setzt neue Maßstäbe“

Die Fachhochschule Kiel hat erfolgreich eine innovative Bauweise mit Basaltfaserverstärkung in einem realen Sanierungsprojekt der Uferwand Hasselfelde umgesetzt, um Korrosionsschäden an Betonbauwerken zu minimieren und so die Haltbarkeit zu erhöhen.

Die Materialien, die beim Bau eingesetzt werden, spielen eine entscheidende Rolle bei der Haltbarkeit von Bauwerken. Insbesondere in Deutschland geben Städte und Gemeinden jährlich immense Summen für die Sanierung von Betonbauwerken aus. Ein Schlüsselfaktor ist der Korrosionsprozess, der durch das Eindringen von Tausalz – besonders in Straßen und Wegen – oder Meersalz an Küsten- und Offshore-Bauwerken verursacht wird. Um die Auswirkungen dieser Korrosion zu minimieren, arbeitet das Institut für Bauwesen der Fachhochschule Kiel an innovativen Lösungen.

Ein neuer Weg in der Bauweise

In diesem Forschungsansatz rückt die Verwendung von nicht-metallischen Bewehrungen in den Mittelpunkt. Mit einem Team unter der Leitung von Dr. Stephan Görtz, Professor für Konstruktiven Ingenieurbau, und Kay Lengert, Laboringenieur, wurden umfassende Versuche durchgeführt, um die Tragfähigkeit von Betonbauteilen mit faserverstärktem Kunststoff, insbesondere aus Basaltfasern, zu evaluieren. Im Gegensatz zu herkömmlichem Stahl rostet dieses Material nicht, was langfristig tatsächlich den Erhalt von Bauwerken sichern könnte.

Praktisches Experiment in Kiel

Ein wichtiger Schritt in der praktischen Anwendung dieser Forschung war die Umsetzung in einem realen Bauprojekt. Für die Instandsetzung der maroden Uferwand in Hasselfelde musste eine neue Betonwand errichtet werden. Hierbei wurde traditionell mit konventioneller Stahlbewehrung gearbeitet, jedoch wurden zwei Fertigteile mit der neu entwickelten Basaltfaser-Bewehrung eingesetzt. Dieses innovative Vorgehen könnte als wegweisendes Beispiel für zukünftige Instandhaltungsprojekte dienen.

Überwachung und Innovation

Die Bauarbeiten wurden in enger Kooperation mit dem Tiefbauamt der Stadt Kiel durchgeführt und sind laut Kay Lengert bereits ein voller Erfolg. Beide Baufirmen, Storm-Bau GmbH und Flenker Bau GmbH Hoch- und Tiefbau, haben die Umsetzung professionell gestemmt. Um die Qualitätskontrolle zu gewährleisten, läuft ein intensiviertes Monitoring-Programm durch die Fachhochschule Kiel, um sicherzustellen, dass keine Risse auftreten und die Tragfähigkeit weiterhin gegeben ist.

Der Stolz der Forschung

„Es ist ein tolles Gefühl, das im Labor Erforschte so unmittelbar in der Praxis umgesetzt zu sehen. Dass Ergebnisse aus der Forschung so schnell und nah zum Einsatz kommen und es funktioniert, macht einen stolz“, äußerte Kay Lengert seine Begeisterung. Diese Emotion spiegelt die Verbindung von Wissenschaft und Praxis wider, die für künftige Entwicklungen in der Bauindustrie von entscheidender Bedeutung sein könnte.

Fazit: Ein Lichtblick für die Bauindustrie

Die Fortschritte in der Materialforschung und deren Implementierung in praktische Projekte setzen nicht nur neue Maßstäbe für die Bauindustrie in Deutschland, sie tragen auch zur Langlebigkeit und Nachhaltigkeit von Bauwerken bei. Als umweltfreundliche Alternative könnte die Verwendung von Basaltfaserstäben in der Bauausführung zukünftig eine Schlüsselrolle spielen, um die Herausforderungen der Korrosion in den Griff zu bekommen.

NAG

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