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Vom Gangster zum Lebenswandel: Marcs Weg zur zweiten Chance in Köln

Marc B., ein 18-jähriger Intensivtäter aus Köln, reflektiert über seine kriminelle Vergangenheit und strebt mit Unterstützung seines Bewährungshelfers einen Neustart an, während er seinen Hauptschulabschluss nachholt und Pläne für eine berufliche Zukunft als Maler und Lackierer schmiedet.

In Köln hat ein bemerkenswertes Projekt zur Wiedereingliederung straffälliger Jugendlicher an Bedeutung gewonnen. Es handelt sich um das Modellprojekt „A.I.B.“ (ambulante intensive Betreuung), das in der Kölner Justiz ins Leben gerufen wurde, um jungen Tätern zu helfen, ihren Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Diese Initiative ist besonders wichtig im Kontext der steigenden Jugendkriminalität im Land.

Bewährungshelfer unterstützen Veränderung

Martin Maurer, Bewährungshelfer im Ambulanten Sozialen Dienst in Köln, spielt eine Schlüsselrolle in diesem Programm. Gemeinsam mit jungen Straftätern, wie dem 18-jährigen Marc B., arbeitet er daran, alte Muster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu schaffen. Erfolgreiche Betreuung könnte nicht nur Lebenswege verändern, sondern auch dazu beitragen, zukünftige Straftaten zu verhindern und den Opferschutz zu verbessern.

Der Fall Marc B.: Ein Neuanfang

Marc B. hat in der Vergangenheit mit schweren Straftaten zu kämpfen gehabt. Vom bewaffneten Raubüberfall bis zu Einbrüchen – seine Taten hatten weitreichende Konsequenzen, darunter eine zweijährige Haftstrafe. Seine eigene Schilderung der Ereignisse zeigt, wie schnell junge Menschen in ein kriminelles Umfeld geraten können. „Mir war nicht bewusst, dass es echte Konsequenzen gibt“, sagt er rückblickend.

Zielgerichtete Unterstützung und Bildung

Marc B. hat jedoch den Entschluss gefasst, sein Leben zu ändern. Er arbeitet hart daran, seinen Hauptschulabschluss nachzuholen, ein Schritt, den Bewährungshelfer Maurer als entscheidend erachtet. „Bildung ist der Schlüssel, um aus der Spirale der Kriminalität auszubrechen“, erklärt er. Der Kontakt zu Lehrern und die Teilnahme an einem Bildungsprogramm sind Teil des Plans, um Marc B. auf den richtigen Weg zu bringen.

Gesellschaftliche Bedeutung des Projekts

Das A.I.B.-Projekt hat sich als wirksam erwiesen, mit einer Erfolgsquote von 70 Prozent. Dies zeigt, dass intensive Betreuung und die Schaffung stabiler Strukturen einen positiven Einfluss auf das Leben straffälliger Jugendlicher haben können. Rita Lüttmer, Leiterin des Ambulanten Sozialen Dienstes, betont die Wichtigkeit von Netzwerkarbeit: „Je mehr Zeit wir mit den Jugendlichen verbringen, desto größer ist die Chance, sie in ein straffreies Leben zu führen.“

Politische Unterstützung für eine Ausweitung

Bemerkenswert ist auch die politische Rückendeckung für dieses Projekt. Sonja Bongers, rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sieht im Kölner Modell einen sinnvollen Ansatz im Kampf gegen die steigende Jugendkriminalität. Ähnlich äußerte sich Werner Pfeil von der FDP, der die Notwendigkeit unterstrich, straffälligen Jugendlichen Stabilität und eine Chance zur Integration zu bieten.

Ein hoffnungsvoller Ausblick

Marc B. ist entschlossen, seine Chancen zu nutzen und hat inzwischen seine alte Clique hinter sich gelassen. Er lebt wieder bei seiner Mutter und hat eine neue Freundin, die ihn unterstützt. „Ich möchte eine Lehre als Maler und Lackierer anfangen“, sagt er mit Zuversicht, während Bewährungshelfer Maurer bereits Kontakte zu Handwerksunternehmen geknüpft hat. Dies könnte der Anfang einer neuen, positiven Lebensphase sein, die nicht nur für ihn, sondern auch für die Gesellschaft von Bedeutung ist.

NAG

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