In der kleinen Gemeinde Büsum fand kürzlich ein engagierter Workshop statt, der sich mit der Bekämpfung von Rechtsextremismus auseinandersetzte. Organisiert von der Initiative „Büsum bleibt bunt“ und geleitet vom Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus (RBT) aus Itzehoe, wurde in der Gemeindebücherei ein aktives und lehrreiches Programm durchgeführt.
Die RBT-Büros in Lübeck, Itzehoe, Flensburg und Kiel spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen Rechtsradikalismus und Menschenfeindlichkeit in Schleswig-Holstein. Das Team, das unter dem Dach des AWO-Landesverbands und der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein arbeitet, bietet nicht nur Informationen, sondern auch praxisnahe Unterstützung im Umgang mit Rassismus, Antisemitismus und anderen diskriminierenden Ideologien. Diese Arbeit wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben. Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ sowie das Landesprogramm zur Demokratieförderung gestärkt.
Der Workshop begann mit der Identifizierung von möglichen emotionalen Reaktionen auf rechtsextreme Meinungen, insbesondere im persönlichen Umfeld der Teilnehmer. Anschließend erhielten die Anwesenden wertvolle Einblicke in wirksame Argumentationsstrategien und Handlungsansätze. Im Verlauf des Workshops nahmen die Teilnehmer an Rollenspielen teil, die eine realistische Konfrontation mit rechtsextremen Äußerungen simulierten.
Ein Schlüsselmoment war die Interaktion mit einer provokanten „Störerin“, die rassistische Argumente vorbrachte. Diese Übung ermöglichte es den Teilnehmern, verschiedene Rollen einzunehmen und die Dynamik solcher Konfrontationen zu erleben. Nach dem Rollenspiel fand eine intensive Reflexion statt, in der die Anwesenden erkannten, dass es keine universelle Lösung gibt. Vielmehr hängt der Erfolg von der spezifischen Situation und den beteiligten Persönlichkeiten ab. Die Teilnehmer erkannten die Notwendigkeit, klar zu kommunizieren, wenn Unterstützung benötigt wird.
Die abschließende Einigkeit unter den Teilnehmern war ein starkes Bekenntnis zur fortdauernden Zusammenarbeit mit dem RBT. Der Wunsch nach einem weiteren Workshop zur inhaltlichen Ausrichtung der Initiative wurde intensiv diskutiert. Ein zentrales Motto, das alle Anwesenden teilten, lautete „Wir sind mehr“. Dieses Statement soll nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch im Privaten immer wieder deutlich gemacht werden, auch wenn dies manchmal herausfordernd ist.
Durch die aktive Teilnahme an solchen Workshops wird das Bewusstsein für die Gefahren des Rechtsextremismus geschärft. Die lokale Gemeinschaft zeigt damit Engagement für Diversität und Toleranz. Dies ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft, die sich klar gegen Ausgrenzung und Hasspositionen positioniert.
– NAG