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Pflegeausbildung in der Krise: Alte Modelle brauchen neue Wege

Bundesverband bpa-Präsident Bernd Meurer kritisiert die stagnierenden Ausbildungszahlen in der Altenpflege und fordert eine ideologiefreie Überprüfung der Pflegeausbildung, nachdem das Statistische Bundesamt alarmierende Trends veröffentlicht hat, die die Notwendigkeit eines dynamischen Wachstums in diesem Bereich unterstreichen.

Ausbildungszahlen in der Pflege: Ein Alarmzeichen für die Altenpflege

Berlin (ots)

Die neuesten Ausbildungsstatistiken des Statistischen Bundesamtes werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Situation in der Altenpflege. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), hat in einer aktuellen Stellungnahme die gravierenden Defizite der generalistischen Pflegeausbildung kritisiert. Die stagnierenden Ausbildungszahlen, die in Anbetracht des akuten Bedarfs an Pflegekräften als Erfolg gewertet werden, spiegeln den falschen Weg wider, den die Reform der Pflegeausbildung eingeschlagen hat.

Der Rückgang der Altenpflege-Ausbildung

Besonders schmerzhaft ist der Rückgang an Fachkräften in der Altenpflege. Laut Meurer haben sich lediglich 100 Personen für einen vertieften Abschluss in diesem Bereich entschieden. Dies deutet darauf hin, dass wichtige Zielgruppen, darunter Hilfskräfte, die an Weiterbildung interessiert sind, und Berufsumsteiger, offenbar von der Ausbildung abgeschreckt wurden. Statt eines dynamischen Wachstums, das dringend nötig wäre, sehen wir eine besorgniserregende Stagnation.

Die Notwendigkeit einer ideologiefreien Überprüfung

Meurer fordert eine Überprüfung der Ausbildungsstruktur ohne ideologische Vorurteile. Er hebt hervor, dass die eigenständige Altenpflegeausbildung in den vergangenen zehn Jahren über 60 Prozent mehr Absolventen hervorgebracht hat. In der gegenwärtigen Ausbildungssituation fehlen diese wertvollen Fachkräfte jedoch. Die Altenpflege ist nicht nur von der Ausbildungskrise betroffen, sondern wird auch in den kommenden Jahren stark unter Druck stehen, da zahlreiche Pflegekräfte in den Ruhestand gehen.

Wichtig für die Gesellschaft

Die Situation in der Altenpflege steht nicht nur im direkten Zusammenhang mit Ausbildungszahlen, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die wachsende Zahl älterer Menschen erfordert dringend qualifizierte Pflegekräfte, die in der Lage sind, eine angemessene Versorgung zu gewährleisten. Laut Meurer ist es daher von entscheidender Bedeutung, wirksame Maßnahmen zur schnelleren Anerkennung internationaler Pflegekräfte zu implementieren, um die Lücken in der Versorgung zu schließen.

Schlussfolgerungen

Die Branche steht an einem kritischen Punkt: Die stagnierenden Ausbildungszahlen sind ein deutliches Alarmzeichen für die Herausforderungen, die die Altenpflege zu bewältigen hat. Es bedarf einer umfassenden Neubewertung der Ausbildungspolitik, um sicherzustellen, dass genügend qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, um den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung gerecht zu werden. Der bpa ruft dazu auf, aktiv gegen den Rückgang der Ausbildungszahlen vorzugehen und die notwendigen Veränderungen einzuleiten.

NAG

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