Berlin

Wiese oder Schlamm? Berlin-Mitte kämpft nach EM um grüne Fläche

Nach der EM in Berlin haben Hunderttausende Fußball-Fans die Reichstagswiese schwer verwüstet, sodass anstelle des einst grünen Rasens jetzt nur noch Matsch und kahle Flächen übrig sind, was durch die geplanten Renaturierungsmaßnahmen und die Folgekosten für Adidas von großer Bedeutung ist.

In den letzten Wochen haben die Fußball-Fans in Berlin auf der Wiese des Reichstags eine fröhliche Atmosphäre geschaffen, doch die Spuren ihrer Feierlichkeiten sind nun sichtbar. Die ausgedehnte Fan Zone, die während der EM auf dem Platz der Republik eingerichtet wurde, wird derzeit abgebaut und die Folgen für die einst prächtige Rasenfläche sind verheerend.

Verheerende Schäden nach dem großen Fest

Nachdem Hunderttausende von Menschen über die 36.800 Quadratmeter große Fläche geflutet sind, ist vom einst satten Grün nicht viel übrig geblieben. Stattdessen präsentieren sich nun Matsch und verblasste Rasenreste. Die Firma Adidas, die eine Fan-Arena auf der Wiese errichtet hatte, wird voraussichtlich an den Kosten der Renaturierung beteiligt. Diese Zerstörung wirft Fragen nach der Verantwortlichkeit und den langfristigen Folgen solcher Großveranstaltungen auf.

Fünf Wochen Extremlast

Die Dimension der Belastung ist immens: „Vier Wochen lang Großveranstaltung mit mehreren Hunderttausend Menschen, die über die Wiese gelaufen sind – da wäre sie auch ohne Schutz hin gewesen“, kommentiert eine Sprecherin von Kulturprojekte Berlin. Diese Aussage verdeutlicht die Sorgen über die Abnutzung von öffentlichen Räumen, die bei großen Events oft in den Hintergrund geraten. Bei ungünstigen Wetterbedingungen, wie Starkregen, verwandeln sich solche Flächen schnell in unbrauchbare Schlammlöcher.

Renaturierung und künftige Nutzung

Die Renaturierung der Wiese wird sich voraussichtlich bis in den Herbst ziehen. Auch der kommende Berlin-Marathon wird Auswirkungen auf den Fortschritt haben, da Teile der betroffenen Flächen genutzt werden sollen. Geplant sind darüber hinaus Baustellen, die zur weiteren Schädigung des Rasens führen können. Der genaue Ablauf der Wiederherstellung ist momentan noch unklar – ob Rasen gesät oder Rollrasen ausgelegt wird, steht in den Sternen. Die Ungewissheit über die Kosten für die Neugestaltung macht die Situation zusätzlich kompliziert.

Öffentliche Grünflächen im Fokus der Diskussion

Diese Situation beleuchtet ein bedeutendes Thema: die Erhaltung und Pflege von öffentlichen Grünflächen in Städten. Es fragt sich, wie genauso große Veranstaltungen in Zukunft umweltfreundlicher und rücksichtsvoller gestaltet werden können, ohne die örtliche Infrastruktur zu schädigen. Die Diskussion um die Verantwortung und die praktischen Maßnahmen zur Erhaltung dieser Flächen ist nun mehr denn je notwendig, um die Vitalität urbaner Räume zu sichern.

Der Abbau der Fan Zone soll bis Ende dieser Woche abgeschlossen sein, die genauen Details zur Renaturierung und den Kosten werden jedoch weiterhin erwartet. Die Schicksalslage der Reichstagswiese dient als eindringliche Mahnung, dass die Auswirkungen von öffentlichen Veranstaltungen weitreichende und langanhaltende Folgen haben können.

NAG

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