Die Ökumenische Notfallseelsorge in der MEO-Region: Ein essentieller Dienst in Krisenzeiten
In der MEO-Region, die die Städte Mülheim, Essen und Oberhausen umfasst, gibt es eine wichtige Unterstützung für Menschen in akuten Krisensituationen. Die Ökumenische Notfallseelsorge bietet Trost und Beistand in den Nachwirkungen von schweren persönlichen Schicksalen. Diese Initiative ist nicht nur ein emotionaler Rückhalt, sondern auch ein Zeichen für Mitgefühl und Solidarität in der Gemeinschaft.
Die Rolle der Notfallseelsorger
In schwierigen Momenten, sei es nach einem tödlichen Unfall oder einem Gewaltverbrechen, stehen ehrenamtliche Notfallseelsorger den Betroffenen zur Seite. Sie leisten „Erste Hilfe für die Seele“ und unterstützen Menschen, die oft in einem emotionalen Schockzustand sind. Das hilft den Menschen, die plötzliche Trauer zu verarbeiten und den ersten Schritt in eine neue Realität zu finden.
Michael Lux, ein ehemaliger Lehrer und aktiver Notfallseelsorger, erklärt: „Ich habe mich für diesen Dienst entschieden, um Menschen in ihren schwierigsten Stunden Halt zu geben.“ Seine Erfahrungen beschreiben die Dankbarkeit der Betroffenen und das Gefühl der gegenseitigen Unterstützung während dieser Einsätze.
Steigende Einsätze und der Bedarf an mehr Helfern
Die Notwendigkeit eines solchen Dienstes ist unbestreitbar. Die Zahl der Einsätze hat sich in Essen von 63 im Jahr 2001 auf 209 im Jahr 2023 erhöht. Im Jahr 2022 verzeichnete Oberhausen 133 Einsätze und Mülheim 65. Diese Statistiken verdeutlichen nicht nur den Bedarf an psychologischer Unterstützung in Krisensituationen, sondern auch die Notwendigkeit, weitere ehrenamtliche Notfallseelsorger auszubilden.
Herwarth Schweres, Diakon und katholischer Beauftragter der Ökumenischen Notfallseelsorge, betont: „Wer anderen Menschen in Not hilft, wird selbst von der Erfahrung beschenkt.“
Die Ausbildung: Eine Voraussetzung für den Dienst
Wer erwägt, als Notfallseelsorger aktiv zu werden, muss sich auf eine fundierte Ausbildung vorbereiten. Diese Ausbildung umfasst rund 120 Stunden in elf Monaten, in denen die Teilnehmer wichtige Kenntnisse über den Umgang mit Krisen, die Strukturen der Rettungsdienste und die eigenen emotionalen Belastungen erlernen. Empathie und persönliche Reife sind entscheidende Eigenschaften, die jeder angehende Notfallseelsorger mitbringen sollte.
Barbara Strunk, die sich derzeit in der Ausbildung befindet, sagt: „Es ist wichtig, dass Menschen in akuten Notlagen Hilfe erhalten – das möchte ich als Notfallseelsorgerin anbieten.“
Einladung zur Informationsveranstaltung
Für alle Interessierten findet am Mittwoch, den 13. November, ein Informationsabend in der Hauptfeuerwache in Essen statt. Hier wird die Koordinatorin Iris Stratmann ausführlich über die Möglichkeiten und Anforderungen der Ausbildung zur Notfallseelsorgerin oder zum Notfallseelsorger informieren. Eine unverbindliche und kostenlose Teilnahme ist möglich, und eine Anmeldung wird erbeten.
Die Bedeutung der Unterstützung in Notlagen
Die Ökumenische Notfallseelsorge ist nicht nur ein professioneller Dienst, sondern auch eine Gemeinschaft, die im Herzen der Kirchen verwurzelt ist. Die Notfallseelsorger betonen, dass ihr Engagement Ausdruck einer tieferliegenden Nächstenliebe ist, unabhängig von religiöser Zugehörigkeit. Guido Möller, Pfarrer und geistlicher Begleiter, beschreibt diesen Dienst als einen, der Gottes Nähe zu den Menschen erfahrbar macht: „Das ist die wahre Bedeutung unseres Handelns.“
Im Angesicht der fortschreitenden Herausforderungen und Krisen, mit denen die Gemeinschaft täglich konfrontiert ist, wird die Rolle der Ökumenischen Notfallseelsorge immer wichtiger. Die Erfahrung zeigt, dass in den dunkelsten Stunden oft menschliche Nähe und Unterstützung die Lichtblicke sind, die helfen, die persönlichen Tragödien zu bewältigen.
– NAG