In der Diskussion um den Schutz des Waldes und das korrekte Verhalten in der Natur steht das Bergische Land im Fokus. Der gemeinnützige Verein Digitize the Planet e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesetzlichen Regelungen und Verhaltensrichtlinien für Naturbesucher klarer und zugänglicher zu gestalten. Dies geschieht in einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Natur aufsuchen, jedoch oft unklar ist, welche Regeln dabei zu befolgen sind.
Konflikt im Wald: Mountainbiker und Naturschutz
Eine besorgniserregende Situation hat sich ergeben, als Mountainbiker im Waldgebiet über 350 frisch gepflanzte Bäume zerstört haben, um Pfade für ihren Sport anzulegen. Waldbesitzer Robert Schmitz, der die Wermelskirchener Forstgesellschaft vertritt, berichtet von der Missachtung von Natur und heimischen Pflanzen. Diese Art des Sportes, oft verbunden mit der Nutzung von schweren Maschinen wie Baggern, stellt eine erhebliche Gefährdung des Ökosystems dar.
Ein Nebeneffekt: Störung des Wildlebens
Aber nicht nur Radfahrer tragen zur Störung des Waldes bei. Auch Spaziergänger und Hundebesitzer, die undiszipliniert die gekennzeichneten Wege verlassen, sorgen für Unruhe im Lebensraum der Tiere. Der Wermelskirchener Jäger Bjarne Hoerup erläutert, dass das Auftreiben von Wild durch solche Aktivitäten massive Auswirkungen auf die lokale Tierwelt hat. Darüber hinaus ist Hundekot ein weiteres Problem. Dieser landet oftmals im Heu, was nicht nur gesundheitliche Risiken für das Vieh, sondern auch für die Bauern bedeutet.
Umweltbewusstsein fördern: Digitale Lösungen
Der Verein Digitize the Planet e. V. setzt sich daher für eine verbesserte Aufklärung ein. Die zuvor genannten Verhaltensregeln wurden online veröffentlicht, sodass sie von verschiedenen Outdoor-Apps und Tourismusanbietern genutzt werden können. So können beispielsweise Nutzer von Outdoorapps genau erfahren, welche Regeln in bestimmten Gebieten gelten. Diese digitale Gestaltung der Information soll helfen, das Bewusstsein für den Naturschutz zu schärfen.
Modellregion für nachhaltigen Tourismus
Im Naturpark Bergisches Land, einer der Modellregionen des Projekts, wird bereits aktiv an der Umsetzung dieser Maßnahmen gearbeitet. Wastl Roth-Seefrid, Wegemanager für 930 Kilometer Wanderwege, betont die Bedeutung dieser digitalen Informationen, die unter anderem in der App Outdooractive durch Piktogramme dargestellt werden. Roth-Seefrid hofft, dass auch andere Anwendungen bald die Regeln und Richtlinien des Vereins integriert, um die Natur für zukünftige Generationen zu bewahren.
Das engagierte Bemühen von Digitize the Planet e. V. vermittelt eine klare Botschaft: Ein respektvoller Umgang mit der Natur ist entscheidend. Die Aufklärung über Richtlinien und angemessenes Verhalten in der Natur kann dabei helfen, Konflikte zu minimieren und den Schutz unserer Umwelt zu gewährleisten.
– NAG