Die Reise des ehemaligen Marine-U-Bootes U17 aus Kiel, das am Sonntag, den 28. Juli, im Technik Museum Sinsheim feierlich empfangen wird, ist nicht nur eine beeindruckende logistische Leistung, sondern auch ein bedeutender Moment für die lokale Gemeinschaft und das maritime Erbe Deutschlands. Nach über einem Jahr des Transports von Kiel über mehrere Etappen hat das 350 Tonnen schwere U-Boot eine Reise hinter sich, die an eine moderne Odyssee erinnert.
Ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen Beteiligten
Der Projektleiter Michael Einkörn betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zahlreicher Akteure: «Ein Transport in dieser Größenordnung kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.» Dank des Engagements von Städten, Gemeinden und Unternehmen gelang es, diese außergewöhnliche Mission erfolgreich umzusetzen. Das U-Boot, das von 1973 bis 2010 in Dienst war, entstand aus dem kommunalen Austausch mit dem Bundesverteidigungsministerium und der Bundeswehr, was den Leihvertrag mit den Technik Museen Sinsheim Speyer ermöglichte.
Technische Herausforderungen und Lösungen
Die technische Vorbereitung für den Transport war bedeutend: In Speyer wurden schwere Batterien ausgebaut, um das Gesamtgewicht zu reduzieren. Diese Maßnahmen waren notwendig, um das U-Boot sicher über Straßen und Wasserwege zu transportieren. Auch bei der finalen Etappe mussten kreative Lösungen her, um Hindernisse zu umgehen. So wurde das U-Boot gelegentlich gekippt, um Passagen in der Landschaft zu meistern und letztlich das Ziel zu erreichen.
Ein unvergessliches Spektakel für die Anwohner
Tausende von Menschen entlang des Rheins und in den Städten Baden-Württembergs, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalens haben diesen Transport verfolgt. Die Faszination für das marine Relikt spiegelt sich in der Begeisterung der Zuschauer wider, die das 50 Meter lange U-Boot auf seinem schwimmenden Ponton oder einem 30-achsig tiefen Lastwagen sahen. Die Mobilität des stählernen Riesen war ein beeindruckender Anblick, der viele zur Nacht entlang der A6 mobilisierte.
Die finanziellen Aspekte des Projekts
Die Kosten für dieses große Unterfangen belaufen sich auf etwa zwei Millionen Euro, wobei ein Großteil der Finanzierung durch Spenden gedeckt wird. Dies unterstreicht nicht nur die wirtschaftliche Herausforderung, sondern zeigt auch das Gemeinschaftsengagement für historische Projekte. Die lokale Bevölkerung und Unterstützer aus der Region haben sich zusammengetan, um dieses wichtige Kapitel der maritimen Geschichte zu bewahren und für kommende Generationen zugänglich zu machen.
Ein Ausblick auf die Zukunft des U-Boots
Voraussichtlich ab Sommer 2025 wird das U-Boot U17 für die Öffentlichkeit zugänglich sein und damit eine neue Attraktion im Technik Museum Sinsheim darstellen. Es wird nicht nur als technisches Exponat dienen, sondern auch als Bildungsressource, die den Besuchern die Bedeutung und die Geschichte der Marine und der Seefahrt näherbringt. Diese Entwicklung könnte das Interesse an maritime Themen und Geschichte in der Region fördern und die kulturelle Identität stärken.
– NAG