Die Herausforderungen, vor denen die Mieter der Robert Stolz Siedlung im Musikantenviertel aktuell stehen, sind vielfältig und betreffen nicht nur die persönlichen Finanzen, sondern auch das Vertrauen in die Verwaltung von Gemeindewohnungen. Die Kontroversen rund um die Abrechnungen für das Jahr 2023 und die damit verbundenen neuen Vorschreibungen sorgen für Unruhe innerhalb der Gemeinschaft.
Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen
Nach der ersten Aufregung über zu hohe Vorschreibungen gibt es nun neue Probleme. Mieter haben in ihren Jahresabrechnungen Nachzahlungen in erheblichem Ausmaß festgestellt, obwohl sie regelmäßig, meist über einen Dauerauftrag, gezahlt hatten. In einem speziellen Fall erhielt ein Mieter sogar eine Mahnung von einem Anwalt, was zusätzliche Kosten von 90 Euro verursachte.
Der Mieter-Sprecher Hannes Winkler erklärt: „Wir konnten viele dieser Vorwürfe klären und haben festgestellt, dass in den meisten Fällen ein Abrechnungsfehler aufgetreten ist.“ In den meisten Fällen zeigen sich die Mieter trotz der Aufregung optimistisch, da sie in vielen Fällen sogar ein Guthaben vorweisen können.
Neue Vorschreibungen und ihre Folgen
Ein weiterer Punkt der Besorgnis sind die neuen, scheinbar zu niedrig angesetzten Vorschreibungen. „Ich fürchte, dass wir in ein oder zwei Jahren vor einer riesigen Nachzahlung stehen werden“, warnt Winkler. Er selbst wurde erst mit 240 Euro pro Monat veranschlagt, kann nun aber mit 44,34 Euro auskommen, obwohl die Abrechnung für 2023 fast 1.200 Euro ergibt.
Er empfiehlt anderen Mietern, eine Erhöhung der Vorschreibung zu beantragen, um sich unliebsame Überraschungen in der Zukunft zu ersparen. “Man denkt, es ist besser weniger zu zahlen, aber das ist eine gefährliche Illusion“, fügt Winkler hinzu.
Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit Abrechnungsfirmen
Ein weiteres Ärgernis für die Mieter ist der Kommunikationsprozess mit der Abrechnungsfirma Techem. Die Schwierigkeiten, gewohnte Ansprechpartner zu erreichen, erhöhen die Frustration. Winkler hebt hervor, dass man häufig nur vage Informationen erhält und selbst nach Klärung der Probleme keine ordentliche Abrechnung erhält. „Man kann nicht einfach anrufen und erwarten, dass alles sofort geregelt ist“, äußert er sein Unverständnis.
Ein neuer Hoffnungsschimmer
Trotz all dieser Schwierigkeiten gibt es Licht am Ende des Tunnels: Der Vertrag mit Techem wurde zum Jahresende gekündigt. Ab 2025 wird ein neuer Anbieter für die Abrechnungen zuständig sein. Dies könnte eine wichtige Änderung für die Mieter darstellen, die sich von der neuen Firma bessere Transparenz und korrektere Abrechnungen erhoffen.
Die Situation in der Robert Stolz Siedlung zeigt deutlich, wie wichtig eine klare und offene Kommunikation zwischen Mietern und Verwaltung ist. Die Erfahrungen der Mieter könnten als Beispiel dienen, um zukünftige Probleme in ähnlichen Wohnanlagen zu vermeiden und das Vertrauen in die Verwaltung von Gemeindewohnungen zurückzugewinnen.
– NAG