Leverkusen

Blauzungenkrankheit in Leverkusen: Sorgen und Verluste unter Landwirten

Teaser: In Leverkusen, Burscheid und Leichlingen grassiert seit etwa einer Woche die Blauzungenkrankheit, die insbesondere Wiederkäuer wie Schafe und Rinder bedroht und bereits zu Todesfällen auf mehreren Höfen geführt hat, was bei den Landwirten vor Ort für erhebliche Sorgen und potenzielle finanzielle Einbußen sorgt.

Die Herausforderungen der Blauzungenkrankheit für Leverkusener Landwirte

In der Region Leverkusen nehmen die Sorgen unter den Landwirten zu, seitdem die Blauzungenkrankheit in den letzten Tagen aufgetreten ist. Diese Infektionskrankheit befällt hauptsächlich Wiederkäuer und sorgt für Verunsicherung in den Hofgemeinschaften. Während das Virus für Menschen keine Gefahr darstellt, können die Auswirkungen auf Tiere und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen für die Tierhalter gravierend sein.

Übertragung durch Mücken

Die Blauzungenkrankheit wird durch Mücken, bekannt als Gnitzen, übertragen. Diese Insekten finden in warmen und feuchten Sommermonaten ideale Lebensbedingungen, was das Risiko von Infektionen erhöht. Es ist daher nicht überraschend, dass die Infektionszahlen in der Region Leverkusen ansteigen. Laut den Informationen der Stadt Leverkusen sind bereits mehrere Schafbestände betroffen, während die Behörden in Leichlingen zwei Fälle und drei Verdachtsfälle melden.

Schäden für die Landwirtschaft

Die gesundheitlichen Probleme der Tiere sind alarmierend. Schafe zeigen Symptome wie Fieber, Apathie sowie geschwollene Schleimhäute. In schweren Fällen kann die Krankheit sogar zum Tod der Tiere führen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Tierwohl, sondern auch auf die finanziellen Aspekte der Landwirtschaft. Anna-Elisabeth Krey vom gleichnamigen Hof in Leichlingen teilt mit, dass eine verminderte Milchproduktion von Kühen erhebliche finanzielle Verluste mit sich bringen kann. Beispielsweise könnten 130 Kühe täglich zwei bis drei Liter weniger Milch liefern, was einem möglichen Verlust von 5000 bis 10.000 Euro pro Saison entspricht.

Impfungen und Unsicherheiten

Um der Blauzungenkrankheit vorzubeugen, haben viele Landwirte, wie auch Anne Wieden vom Imbacher Bauernhof, mit Impfungen begonnen. Dennoch herrscht Unsicherheit. Die Tierhalter fragen sich, ob die zusätzliche Belastung durch Impfungen den Tieren schaden könnte, und die Regelungen zur Impfung sind aktuell unklar. Franz Josef Klein, ein Tierhalter, äußert, dass ihm die Entscheidungen schwerfallen und er bisher auf eine Impfung verzichtet hat.

Fernerer Virusausbruch und seine Folgen

Der Hebel zur Bekämpfung der Krankheit könnte noch teuer werden. Die Impfungen kosten etwa 16 Euro pro Tier und die Entscheidung für eine Impfung liegt letztlich in der Verantwortung der Tierhalter. Mareile Krey kritisiert die späte Reaktion der Behörden und verlangt mehr Unterstützung, während das Veterinäramt erklärt, dass die Zulassung von Impfstoffen nicht ihre Aufgabe ist und landwirtschaftliche Betriebe über die Risiken besser informiert werden sollten.

Hypothesen für die Zukunft

Bis zum Spätsommer könnte sich die Lage möglicherweise entspannen, doch die Landwirte sind besorgt, dass die Aktivität der Stechmücken weiter zunehmen könnte. Mareile Krey stellt fest, dass die Landwirte sich auf einen langen Sommer einstellen müssen, in dem die Blauzungenkrankheit eine ständige Bedrohung darstellt. „Solange die Gnitze unterwegs ist, werden wir die Krankheit haben“, fügt sie hinzu, und stellt fest, dass eine Durchseuchung der Tiere notwendig sein könnte, bevor sich die Situation verbessert.

NAG

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