Die Entwicklungen im Bereich der Überwachung kritischer maritimer Infrastruktur sind von großer Bedeutung für die Sicherheit der Meeresressourcen und den Schutz der Umwelt. Besonders in Zeiten steigender Bedrohungen durch illegale Aktivitäten wie Fischfang oder Umweltverschmutzung sind innovative Technologien gefragt.
Neue Technologien für mehr Sicherheit auf See
In diesem Kontext hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr der Kieler north.io GmbH einen Auftrag zur Weiterentwicklung einer automatisierten Überwachungstechnologie erteilt. Im Rahmen des Projekts Argus (Automated Recognition of Ghost ships and Underwater Surveillance) erhält north.io finanzielle Unterstützung in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Ziel des Projekts ist die Erfassung und Überwachung von sogenannten Geisterschiffen, die ihre Position absichtlich verschleiern, sowie eine ganzheitliche Überprüfung der kritischen maritimen Infrastruktur.
Ein ganzheitlicher Ansatz für die Datenerfassung
Um die Überwachung zu optimieren, wird eine zentrale Datenmanagementplattform mit der Nutzung von Cloud-Technologie, Big Data und künstlicher Intelligenz entwickelt. Diese Plattform wird verschiedene Datenquellen zusammenführen, darunter Satellitendaten und Schiffspositionen. Diese Integration soll eine automatisierte und datenbasierte Überwachung der maritimen Sicherheitsstrukturen ermöglichen, was zu einer verbesserten Entscheidungsfähigkeit der Behörden führt.
Ein Team mit innovativen Ideen
Ein fünfköpfiges Team von north.io präsentierte im Juni 2023 beim Hackathon DataRun 2023 eine App, die als Werkzeug gegen Sabotageakte und illegale Entsorgungen fungiert. Der innovative Ansatz wurde mit dem Preis für die „Ungewöhnlichste Herangehensweise“ ausgezeichnet. Dieses Engagement zeigt, wie wichtig der technische Fortschritt für den Schutz kritischer Infrastruktur ist.
Finanzierung und Zusammenarbeit
Die Gesamtkosten des Argus-Projekts belaufen sich auf 3.512.344,81 Euro, wobei 77 Prozent dieser Summe aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Die verbleibenden Kosten tragen die Projektpartner. Diese finanzielle Grundlage ermöglicht eine umfassende und nachhaltige Entwicklung von Lösungen, die über die bestehenden physikalischen Hardware-Beschränkungen hinausgehen.
Die Relevanz des Projekts für die Zukunft
Die Entwicklungen im Argus-Projekt könnten nicht nur die Operationalität der maritime Sicherheitsstrukturen revolutionieren, sondern auch neue Standards in der Branche setzen. Dr. Sebastian Bruns vom Institut für Sicherheitspolitik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (ISPK) hebt hervor, dass der Ansatz durch die Nutzung unterschiedlicher Informationsquellen und modernster Technologien das Lagebild vereinheitlichen und die Entscheidungsprozesse erheblich verbessern kann. Dies ist besonders wichtig, um einen robusten Rahmen für den umfassenden Schutz kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten.
Die fortschreitende Integration von Technologie in die maritime Überwachung zeigt, wie wichtig es ist, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl die Umwelt als auch die maritimen Ressourcen zu schützen. Das Argus-Projekt ist ein Schritt in diese Richtung und könnte als Modell für zukünftige Entwicklungen dienen.
– NAG