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Sterilisierung der Stadttauben in Wiesbaden: Ein neuer Weg zur Kontrolle

Die Stadt Wiesbaden startet gemeinsam mit der Stadttaubenhilfe Mainz/Wiesbaden e.V. ein fünf Jahre andauerndes Sterilisationsprogramm für männliche Stadttauben, um die wachsende Population von etwa 6.000 Tieren, die in der Stadt leben, zu kontrollieren und gleichzeitig eine tierschutzgerechte Lösung zu finden.

Inmitten der Diskussionen um die Stadttauben in Wiesbaden gibt es einen entschiedenen Schritt, der sowohl der Tiermedizin als auch der Stadtbewohner zugutekommt. Die Stadt hat beschlossen, eine Sterilisationsaktion für männliche Stadttauben ins Leben zu rufen, um die überhandnehmende Population in den Griff zu bekommen.

Überschuss an Stadttauben als Herausforderung

Mit einer geschätzten Anzahl von etwa 6.000 Tauben auf den Straßen Wiesbadens ist klar, dass ein Handlungsbedarf besteht. Die Stadt hat bereits mehrere Taubenschläge installiert, um deren Fortpflanzung zu kontrollieren, doch dies erweist sich als unzureichend. Im letzten Jahr wurden über 4.000 Taubeneier durch Gipseier ersetzt, jedoch reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die Population signifikant zu senken. Experten der Stadttaubenhilfe Mainz/Wiesbaden e.V. warnen davor, dass ohne nachhaltige Initiativen die Situation weiter eskalieren könnte.

Humanitäre Ansätze statt drastischer Maßnahmen

Die Entscheidung für die Sterilisation anstelle von Tötungsaktionen, wie sie in Limburg diskutiert werden, zeigt einen humanitären Ansatz zur Bewältigung des Problems. Michelle Eis, eine Vertreterin der Stadttaubenhilfe, betont, dass das Töten von Tauben nicht nur gesetzlich fragwürdig, sondern auch ineffektiv ist. Studien belegen, dass nach einem Jahr ohne Maßnahmen die Population oft wieder auf dem ursprünglichen Niveau ist. Zudem handelt es sich bei den Stadttauben nicht um wilde Tiere, sondern um verwilderte Haustiere, die häufig von Menschen abhängig sind.

Der Plan für die Sterilisierung

Die Stadt hat in Zusammenarbeit mit der Stadttaubenhilfe einen detaillierten Plan aufgestellt. Im August soll die Aktion beginnen, mit dem Ziel, jährlich etwa 500 männliche Tauben zu sterilisieren. Der Prozess ist einfach und verursacht nur einen geringen Eingriff, der nach Aussage von Experten geringe Risiken für die Tiere birgt. Die Kosten von insgesamt 5.000 Euro jährlich werden von der Stadt übernommen.

Ehrenamtliche Unterstützung und Fangstellen

Ehrenamtliche Helfer spielen eine entscheidende Rolle in diesem Vorhaben. An festgelegten Fangstellen, wie am Bahnhofsvorplatz in Wiesbaden oder in der Domäne Mechthildshausen, werden die Tauben mit Futter angelockt und anschließend eingefangen. Der Tierarzt führt dann die Sterilisation durch, nach der die Tiere wieder an ihren ursprünglichen Ort zurückgebracht werden.

Langfristige Überprüfung der Effizienz

Nach fünf Jahren sollen die Ergebnisse evaluiert werden, um zu prüfen, ob die Sterilisationsmaßnahme die gewünschte Wirkung zeigt. Sollte sich bestätigen, dass die Population stabil bleibt, könnten ähnliche Modelle auch in anderen Städten Deutschlands Anwendung finden.

Wiesbaden setzt ein Zeichen für einen verantwortungsvollen und humanen Umgang mit der Tierwelt, der nicht nur den Tieren zugutekommt, sondern auch zur Lebensqualität der Stadtbewohner beiträgt. Der Erfolg dieser Maßnahme könnte wegweisend für den Umgang mit Stadttauben in vielen urbanen Regionen sein.

NAG

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