Die Kunsthalle zu Kiel wird in den kommenden Jahren umfangreich saniert, und während dieser Zeit wird das kulturelle Leben in der Region durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Kooperationen bereichert. Im Fokus steht nicht nur die bauliche Erneuerung, sondern auch die kreative Aktivität, die sich aus der Schließung des Hauses ergibt.
Sanierung mit Perspektive
Die umfassende Sanierung der Kunsthalle erfolgt nicht nur zur Erhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes, sondern auch zur Verbesserung wichtiger Aspekte wie Brand- und Arbeitsschutz sowie Barrierefreiheit. Vorbereitende Maßnahmen, einschließlich der Überprüfung der Fassade und der Entwässerungsanlagen, laufen bereits, während ein detaillierter Bauantrag in Arbeit ist. Die insgesamt 60 Millionen Euro teuren Maßnahmen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Land, Bund und der Christian-Albrechts-Universität, die sich mit 10 Millionen Euro beteiligt.
Ein starkes Netzwerk für Kunst und Kultur
Um den Verlust des zentralen Ausstellungshauses während der Renovierung abzufedern, wird die Kunsthalle in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Literaturhaus Schleswig-Holstein und Kommunalen Kinos innovative Ausstellungen und Veranstaltungen realisieren. Diese Kooperationen fördern den Zugang zu Kunst und Kultur und zeigen, dass auch in Zeiten des Wandels kreative Lösungen gefunden werden können.
Aktionen in der Ostsee-Region
Das erste Highlight der Kunsthalle während der Schließzeit ist die Ausstellung „Lieblingsstücke!“ im Museumsberg Flensburg, die bis zur Wiedereröffnung der Kunsthalle zu sehen ist. Diese Ausstellung zeigt zwölf bedeutende Werke aus der Sammlung der Kunsthalle, darunter Stücke von namhaften Künstlern wie Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff. So entsteht ein Dialog über Kunst und Kultur zwischen verschiedenen Institutionen in der Region.
Vielfältiges Veranstaltungsangebot
Die Kunsthalle plant auch kreative Formate im Stadtbild Kiels. Beispielsweise werden Workshops für Menschen mit Krebs sowie regelmäßige Vorträge und Diskussionen angeboten, um die Community weiter einzubinden und den Dialog über Kunst und Gesellschaft zu fördern. Besonderes Augenmerk wird auf die Kieler Museumsnacht gelegt, die für den 30. August 2024 angesetzt ist, wo die Kunsthalle einladen wird, die Werke im angrenzenden Skulpturenpark zu entdecken.
Einblicke und Perspektiven für die Zukunft
Mit der Umgestaltung der Büros in die Seeburg am Ende des Jahres 2024 bietet sich zudem eine Chance für die Mitarbeitenden der Kunsthalle, in einem inspirierenden Umfeld zu arbeiten, während das Bauprojekt voranschreitet. Hier werden auch Räume für den Austausch mit der Öffentlichkeit geschaffen, um Künstler und Kunstinteressierte zusammenzubringen.
Verstärkung der Region durch Kunst
Der Schleswig-Holsteinische Kunstverein profitiert ebenfalls von der Situation, indem er während der Schließzeit der Kunsthalle einen freien Zugang zu vielen Museen der Region anbietet. Gleichzeitig wird das Filmprogramm „Von der Kunsthalle ins Kino“ eingeführt, das Künstlern gewidmete Filme zeigt und so das Bewusstsein für die Kunstszene stärkt. Der erste Film „Loving Vincent“ wird am 18. September 2024 aufgeführt.
Die Sanierung der Kunsthalle zu Kiel stellt einen bedeutenden Schritt dar, nicht nur für die Institution selbst, sondern auch für die Förderung der Kultur in der gesamten Region Schleswig-Holstein. Mit einem kreativen und vielseitigen Ansatz wird die Kunsthalle nicht nur die Bauarbeiten bewältigen, sondern gleichzeitig auch die Nummer eins für kulturelle Veranstaltungen in Kiel und darüber hinaus bleiben.
– NAG