Die Wahl von Tommy Thormann zum zweiten stellvertretenden Stadtpräsidenten in Sassnitz hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Die einstimmige Wahl am Dienstag kam für viele überraschend, insbesondere angesichts der Bedenken gegenüber den politischen Äußerungen des neuen Stadtvertreters, der als AfD-Politiker bekannt ist.
Politische Äußerungen erregen Aufmerksamkeit
Tommy Thormann hatte in der Vergangenheit mehrfach mit kontroversen Aussagen und Verhaltensweisen von sich reden gemacht. Insbesondere sein Posting auf Facebook mit der Aufschrift „It’s okay to be white“ und die damit zusammenhängenden Bilder von sich auf einem Moped, werfen Fragen zu seiner politischen Agenda auf. Der SPD-Generalsekretär Julian Barlen bezeichnete Thormann als „bekennenden Rechtsextremisten und Rassisten“, was auf besorgte Reaktionen in der lokalen Bevölkerung und bei anderen politischen Akteuren hinweist.
Erklärungen von Stadtvertretern und politische Bündnisse
Die Wahl Thormanns war von der SPD und anderen Parteien genau unter die Lupe genommen worden, da politische Aufstellungen oft von Allianzen und Absprachen geprägt sind. Ein SPD-Kommunalpolitiker behauptete sogar, dass es vor der Wahl Absprachen über die Postenverteilung gegeben habe. Während Norbert Benedict erneut ohne Gegenkandidaten zum Stadtpräsidenten gewählt wurde, war die Wahl von Thormann nicht unstrittig. Für die Oppositionspartei war diese Entwicklung alarmierend und wirft Fragen über die Integrität des politischen Prozesses in Sassnitz auf.
Reaktionen aus der Community
Die Wahl Thormanns ist nicht nur politisch brisant, sie hat auch Auswirkungen auf das Gemeinschaftsgefühl in Sassnitz. Die Bürgerinnen und Bürger sind besorgt, dass die Wahl politisch rechtsextreme Strömungen weiter fördert. Ein kommunaler Vertreter der Linken, Daniel Trepsdorf, sprach von einem „ultranationalistischen völkischen Politiker“. Solche Auffassungen könnten das soziale Klima in der Stadt belasten und wichtiges Vertrauen in politische Institutionen untergraben.
Ehemalige Verbindungen zu extremistischen Organisationen
Es ist auch zu erwähnen, dass Thormann früher Teil des Landesvorstands der „Jungen Alternative“ (JA) war, einer Organisation, die vom Bundesverfassungsschutz als extremistisch eingestuft wird. Selbst im Verfassungsschutzgutachten von 2019 wird er namentlich erwähnt. Thormann hat in der Vergangenheit enge Beziehungen zu Personen gepflegt, die ebenfalls umstritten sind, darunter Andreas Kalbitz, ein ehemaliger Landeschef der AfD Brandenburg.
Forderung nach Klarheit und Transparenz
Der SPD-Generalsekretär fordert nun eine klare Stellungnahme von Stadtpräsident Norbert Benedict dazu, ob es tatsächliche Absprachen mit der AfD gegeben hat. In einer schriftlichen Erklärung bestritt Benedict zwar eine solche Kooperation, dennoch bleibt die Verwirrung über die politischen Bündnisse in Sachfragen bestehen. Angesichts der sensiblen Thematik ist es wichtig, dass alle Parteien beharrlich an der Aufklärung dieser Situation arbeiten.
Schlussfolgerung
Die Wahl von Tommy Thormann könnte eine neue Ära in der Sassnitzer Kommunalpolitik einleiten, die möglicherweise weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der Stadt hat. Während die politischen Streitigkeiten über die Abstimmung fortbestehen, ist es für die Bürger von großer Bedeutung, einen transparenten und offenen politischen Dialog zu fördern, um die demokratischen Werte zu wahren.
– NAG