Thüringen stellt Weichen für die Verkehrsveränderung
In einem bedeutenden Schritt zur Förderung nachhaltiger Mobilität hat Thüringen ein neues Mobilitätsnetzwerk ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk zielt darauf ab, die Verkehrswende im Bundesland sozial und regional gerecht zu gestalten. Ministerin Susanna Karawanskij betonte bei der Gründungsveranstaltung, wie wichtig der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren im Verkehrssektor ist, um innovative Lösungen insbesondere für ländliche Gebiete zu entwickeln.
Die Bedeutung für ländliche Kommunen
Rund 80 % der Bevölkerung Thüringens lebt in ländlichen Regionen, was die dortige Mobilität zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg der Verkehrswende macht. Ministerin Karawanskij stellte heraus, dass die meisten Menschen in diesen Gebieten täglich unterwegs sind und daher auf ein funktionierendes Verkehrssystem angewiesen sind.
Expertise und Zusammenarbeit
Das Mobilitätsnetzwerk setzt sich aus etwa 40 Fachleuten aus verschiedenen Bereichen zusammen, darunter Vertreter aus Kommunen, Unternehmen, Wissenschaft und Verkehrsverbänden. Die Mitglieder des Netzwerks werden in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen der Verkehrsinfrastruktur und Mobilität zusammenarbeiten. Ziel ist es, strategische Impulse für die Verkehrspolitik der nächsten Jahre zu geben und wesentliche Herausforderungen wie den Klimawandel und die demografischen Veränderungen zu adressieren.
- Verkehrsinfrastruktur und räumliche Entwicklung
- Schieneninfrastruktur in Thüringen
- ÖFFENTLICHER Personennahverkehr (ÖPNV)
- Förderung des Radverkehrs
Fachkräftegewinnung für den öffentlichen Nahverkehr
Ein zusätzliches Augenmerk liegt auf der Rekrutierung neuer Fachkräfte für den öffentlichen Nahverkehr. Das Netzwerk plant eine temporäre Fachgruppe, die sich speziell mit diesem Thema beschäftigen wird, um die Herausforderungen der Branche zu bewältigen.
Investitionen als Schlüssel zur erfolgreichen Verkehrswende
Ministerin Karawanskij äußerte sich auch kritisch zum aktuellen Verkehrsetat des Bundeshaushalts 2025 und forderte eine Erhöhung der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Konsequente Finanzierungsstrukturen seien notwendig, um die Mobilität in Thüringen zukunftssicher zu gestalten. Sie betonte, dass Schulden für nachhaltige Investitionen nicht als Bürde, sondern als Chance für zukünftigen Wohlstand betrachtet werden sollten.
Die Ministerin stellte fest: „Die geplanten Bundesmittel für die Schieneninfrastruktur sind unzureichend angesichts des großen Sanierungsbedarfs.“ Ein effektives Mobilitätskonzept, das auf nachhaltige und soziale Gerechtigkeit abzielt, ist somit nicht nur ein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit, um sowohl die Lebensqualität der Bürger:innen zu sichern als auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern.
Abschließend ist festzustellen, dass das Thüringer Mobilitätsnetzwerk nicht nur eine Reaktion auf die bestehenden Probleme der Verkehrsinfrastruktur ist, sondern auch ein erster Schritt in eine zukünftige, nachhaltig gestaltete Mobilität im Freistaat Thüringen darstellt.
– NAG