Der Metronom hat angekündigt, seinen Fahrplan während der Hauptverkehrszeiten zu straffen, um die Zuverlässigkeit seines Betriebs zu erhöhen. Dies ist eine direkte Reaktion auf die Herausforderungen, die der Fachkräftemangel für das private Bahnunternehmen mit sich bringt.
Hintergrund des Fahrplanabbaus
Das private Bahnunternehmen Metronom, das seit 2003 in Norddeutschland aktiv ist, bearbeitet drei Hauptstrecken: Uelzen-Hannover-Göttingen, Hamburg-Uelzen und Hamburg-Bremen. Ab dem nächsten Dienstag werden jedoch bis zum Jahresende zahlreiche Züge insbesondere in den Stoßzeiten gestrichen, um die verbleibenden Fahrten zuverlässiger anzubieten.
Streichung von Verbindungen
Die Maßnahmen umfassen das Wegfallen aller Nachtfahrten ab 0 Uhr ohne Busersatz und am Wochenende den Ersatz jeder dritten Fahrt zwischen Hannover und Göttingen durch Busse. Zudem wird es in der Berufsverkehrszeit künftig nur noch stündliche statt halbstündliche Züge geben, obwohl die regulären Züge oft stark ausgelastet sind.
Reaktionen der Fahrgäste
Malte Diehl, Vertreter des Fahrgastverbands ProBahn Niedersachsen-Bremen, äußert Bedenken: „Es ist gut zu wissen, woran man ist, aber das führt dazu, dass viele wieder das Auto nehmen, wenn die Bahnfahrzeiten nicht mit den Arbeitszeiten harmonieren.“ Die Betroffenen empfinden diese Anpassungen als Rückschritt in der Fahrplangestaltung.
Ursachen für Personalengpässe
Der Hauptgrund für die Streichungen sind Personalengpässe, verursacht durch einen Mangel an Zugführern. Laut Unternehmenssprecher Björn Tiedemann fehlen 25 Zugführer bei insgesamt etwa 300. Zu Jahresbeginn war die Situation noch stabil, doch die zunehmend hohe Zahl an Krankheitsfällen und Baustellen hat die Lage verschärft. Baustellen verlängern die Fahrzeiten und binden das Personal länger an die Züge.
Strategien zur Personalgewinnung
Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, hat Metronom seine Rekrutierungsstrategien angekurbelt. Tiedemann erklärt: „Wir bewerben die freien Jobs wie andere Unternehmen Joghurt.“ In diesem Jahr sollen sogar mehr Ausbildungsplätze angeboten werden, um den Bedarf an Lokomotivführern zu decken. Im Dezember werden außerdem 15 neue Absolventen ihre Tätigkeit aufnehmen.
Ausblick auf die Zukunft
Der neue, reduzierte Fahrplan gilt bis Dezember, dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen. Ab Januar 2025 treten neue Tarifverträge in Kraft, die den Beschäftigten eine 35-Stunden-Woche garantieren. Die Hoffnung seitens Metronom ist, dass viele der Mitarbeitenden sich stattdessen für eine höhere Vergütung entscheiden, um den Betrieb nicht weiter zu gefährden.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Änderungen im Fahrplan und die reduzierte Frequenz der Züge nicht nur die betroffenen Pendler vor Herausforderungen stellt, sondern auch die langfristige Planung des Unternehmens beeinflusst. Die Metronom-Reise bleibt somit ein zentrales Thema für viele Reisende in Norddeutschland.
– NAG