Offenbach

Neu-Isenburg feiert 325 Jahre: Ein Blick auf Toleranz und Stadtgeschichte

Am 26. Juli 2024 feierten die Oberbürgermeister von Frankfurt und Offenbach sowie weitere Teilnehmer in der Marktplatzkirche Neu-Isenburg das 325-jährige Jubiläum der Stadt und thematisierten die historische Bedeutung der Ansiedlung von Hugenotten und das gewachsene Miteinander der Regionen.

Die Feierlichkeiten anlässlich des 325-jährigen Bestehens von Neu-Isenburg erwiesen sich als ein bedeutendes Ereignis, das die historische und kulturelle Verbindung zwischen den Städten Neu-Isenburg, Frankfurt und Offenbach beleuchtete. Bei der Festveranstaltung in der Marktplatzkirche konnten Stadtoberhäupter und Experten Einblicke in die gemeinsamen Wurzeln und gegenwärtigen Herausforderungen geben.

Stadtjubiläum als Plattform für Reflexion

Am 26. Juli 2024 versammelten sich zahlreiche Gäste in der evangelisch-reformierten Marktplatzkirche, um das Neu-Isenburger Stadtjubiläum zu feiern. Das Event wurde vom Verein für Geschichte, Heimatpflege und Kultur (GHK) organisiert und bot eine Gelegenheit, über die Relevanz der Geschichte für die heutige Gesellschaft nachzudenken.

Rede der Oberbürgermeister: Überall Spuren der Geschichte

In seinen Ansprachen reflektierten die Oberbürgermeister Mike Josef aus Frankfurt und Dr. Felix Schwenke aus Offenbach über die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der gemeinsamen Geschichte ergeben haben. Josef wies darauf hin, dass die Beziehungen zwischen Frankfurt und Neu-Isenburg nicht immer reibungslos waren. Anfänglich gab es deutliche Widerstände gegen die Ansiedlung von Flüchtlingen aus religiösen Gründen, was in Empörung bei den Frankfurtern mündete. Diese historischen Spannungen wurden jedoch durch Jahre der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts überwunden.

Gewissensfreiheit und Integration als zentrale Themen

Ein zentraler Aspekt der Veranstaltung war die Würdigung des Stadtgründers Graf Johann Philipp. Alexander Fürst von Isenburg hob die Idee der Gewissensfreiheit hervor, die dem Grafen am Herzen lag. „Seine Zuwendung zu den geflüchteten Hugenotten verdeutlicht, wie wichtig es ist, Menschen in Not eine Heimat zu bieten“, erklärte er. Die Eingliederung der Hugenotten in die Gesellschaft, die von harter Arbeit und Toleranz geprägt war, bildet eine wichtige Parallele zu heutigen Integrationsherausforderungen.

Look back on a harmonious evolution

Dr. Schwenke betonte, dass die Integration der Hugenotten zwar anfänglich von Schwierigkeiten geprägt war, jedoch später zu einem florierenden Gemeinschaftsleben führte. Der Offenbacher Oberbürgermeister gestand ein, dass die Stadt Neu-Isenburg durch die Kultur und den Fleiß der Hugenotten einen außergewöhnlichen Entwicklungsschub erlebt hat, den sie bis heute zu schätzen wüssten.

Gemeinsame Projekte als Zeichen der Einheit

In einem Ausblick auf die Zukunft betonte Josef die Notwendigkeit der Zusammenarbeit, um die Region weiter zu stärken. Er verwies auf den Nachbarschaftsvertrag von 1958 und die neuen Projekte wie die Regionaltangente West, die verdeutlichen, dass das Miteinander der Städte nicht nur historische Wurzeln hat, sondern auch gegenwärtig und in der Zukunft von Bedeutung ist.

Ein Zeichen der Wertschätzung

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Herbert Hunkel den Ehrengästen einen Nachdruck der damaligen Privilegien, die den Hugenotten gewährt wurden. Diese Geste stellte nicht nur einen Bezug zur Geschichte her, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der kulturellen Diversität, die Neu-Isenburg bis heute prägt.

Insgesamt zeigt das Jubiläum, wie wichtig es ist, die Geschichte zu würdigen und aus ihr zu lernen, um eine inklusive und tolerante Gesellschaft zu fördern.

NAG

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