Das Bremer Start-up Polaris hat sich mit einer innovativen Idee in der Raumfahrtbranche positioniert. Unter der Leitung von Geschäftsführer Alexander Kopp wird an einem einzigartigen Raumflugzeug gearbeitet, das die Art und Weise, wie Lasten ins All transportiert werden, grundlegend verändern könnte. Die Vision des Unternehmens, die durch das Motto „Der Himmel ist nicht die Grenze, sie liegt jenseits des Universums“ verdeutlicht wird, könnte weitreichende Konsequenzen für die globale Raumfahrt haben.
Die Vorteile des neuen Raumfahrzeugs
Ein entscheidendes Merkmal der Erfindung von Polaris ist die Fähigkeit des Raumflugzeugs, sowohl wie ein Flugzeug zu starten und zu landen, als auch ein hochgradig wiederverwendbares System zu sein, das bis zu 200 Mal eingesetzt werden kann. Diese Wiederverwendbarkeit bringt bedeutende Kosteneinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Raketen. Kopp hebt hervor, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, innerhalb von 24 Stunden nach einem Flug erneut zu starten, was eine bisher nicht dagewesene Flexibilität im Raumtransport bedeutet.
Testflüge und technische Innovationen
Um ihre Technologie zu erproben, hat Polaris bereits mehrere kleinere Prototypen, wie „Mira“, entwickelt, die auf Testflüge geschickt werden. Diese Tests sind notwendig, um das System weiterzuentwickeln und besser zu verstehen. Kopp ist sich sicher, dass fehlgeschlagene Tests Teil des Innovationsprozesses sind: „Man muss Dinge aggressiv vorantreiben, wenn man vorwärtskommen will.“ Die nächste Testphase sieht bereits den Flug von „Mira II“ vor, der im Juli stattfinden soll und eine erweiterte Version des ursprünglichen Prototypen darstellt.
Der Standort Bremen: Ein Zentrum der Raumfahrt
Die Entscheidung, das Unternehmen in Bremen zu gründen, fiel nicht zufällig. Die Stadt gilt als einer der bedeutendsten Standorte der Luft- und Raumfahrt in Deutschland. Dort sind mehr als 140 Unternehmen und mehrere Institute aus der Branche ansässig. Die hohe Dichte an Fachkräften ist für Kopp entscheidend: „Die wichtigste Standortfrage ist: Wo bekommt man die Mitarbeitenden her?“ Diese strategische Überlegung könnte Polaris in der zukünftigen Entwicklung stark unterstützen.
Ein großer Schritt für die Industrie
Die Pläne von Polaris sind ambitioniert. Kopp strebt an, dass das endgültige Raumflugzeug „Aurora“ im Jahr 2027 fliegen soll. Dieses 28 Meter lange Raumfahrzeug wird in der Lage sein, eine Tonne orbitaler Nutzlast zu transportieren. Darüber hinaus gibt es schon Vorstellungen zur nächsten Generation von Raumflugzeugen, die größere Lasten in den Erdorbit befördern könnten. Kopp glaubt daran, dass sich der Markt für Raumtransport gerade massiv verändert und die Konkurrenz durch Unternehmen wie Space-X einen zusätzlichen Druck ausübt.
Der Markt verändert sich
Kopps Vision und die Arbeit von Polaris könnten eine neue Ära in der Raumfahrt einläuten. Der Markt hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt, und es gibt ein gesteigertes Interesse an wiederverwendbaren Raumfahrzeugen. Kopp ist optimistisch und sieht in der Technologie von Polaris das Potenzial, den Zugang zum Weltraum zu revolutionieren. „Das Thema Raumflugzeuge nimmt wieder Fahrt auf,“ sagt er und setzt Hoffnungen auf eine erfolgreiche Umsetzung seiner visionären Pläne.
Alexander Kopp (links) plant die nächste Phase der Raumfahrt mit seinem Team. (Foto: © WFB/Jens Lehmkühler)
– NAG