AmmerlandOldenburg

Neue Fahrradstraße von Bad Zwischenahn: Anwohner äußern massive Bedenken

Anwohner des Erikawegs in Bad Zwischenahn äußern seit dem Frühjahr ihren Unmut über die mangelhafte Pflege und den verschlechterten Zustand der Grünstreifen entlang der neuen Fahrradstraße nach Oldenburg, da die Änderungen beim Straßenbau die Landschaft beeinträchtigt und den Naturraum erheblich geschädigt haben.

Die neue Fahrradstraße von Bad Zwischenahn nach Oldenburg sorgt nicht nur für Freude, sondern auch für ernsthaften Unmut bei Anwohnern. Die etwa elf Kilometer lange Strecke, die mit einem Investitionsvolumen von zehn Millionen Euro realisiert wurde, hat das Leben der Anlieger an unmittelbarer Stelle verändert. In diesem Artikel werden wir die kontroversen Punkte betrachten, die dieser Umbau mit sich gebracht hat, sowie die Bedeutung für die betroffene Gemeinschaft beleuchten.

Beeinträchtigung des Lebensumfelds

Anwohnerinnen des Erikawegs äußern großen Unmut über die Veränderungen in ihrem Wohnraum. Eine Anwohnerin, die anonym bleiben möchte, berichtet, dass der Zustand der früher gepflegten Grünstreifen zu wünschen übrig lasse. „Früher hatten wir hier gepflegte Grünstreifen, jetzt haut man sich die Messer des Rasenmähers kaputt“, erklärt sie. Der Umbau zur Fahrradstraße erforderte eine Verbreiterung des Erikawegs, was die einst breiten Grünflächen drastisch reduzierte. Die Grünstreifen, die früher gemeinschaftlich gepflegt wurden, sind nun mit großen Steinen und Schotter überzogen, was die Pflege und das Pflanzen neuer Pflanzen erschwert.

Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt

Die Naturschützer unter den Anwohnern sind ebenfalls alarmiert. Eine andere Anwohnerin schildert die ökologischen Folgen des Straßenbaus. Die asphaltierte Fläche hat die ursprünglichen Sandwege ersetzt, die viele kleine Biotope schützten. „Jetzt sieht man hier keine Kreuzottern oder Blindschleichen mehr“, sagt sie und weist auf den Rückgang seltener Insektenarten hin, darunter den blauschillernden Feuerfalter. Der Verlust von 163 gefällten Bäumen, die mehrheitlich aus Eichen und Birken bestanden, ist für die Anwohner ein schwerer Schlag für die lokale Artenvielfalt.

Problematik des landwirtschaftlichen Verkehrs

Ein weiteres zentrales Thema sind die Verkehrsverhältnisse, die sich durch den neuen Fahrradweg signifikant geändert haben. „Seit dem Ausbau zur Fahrradstraße donnern hier große landwirtschaftliche Maschinen durch“, beklagt eine Anwohnerin. Der Erikaweg, einst ein ruhiger Anliegerweg, hat sich nun zu einer Hauptdurchfahrt für landwirtschaftliche Transporte entwickelt, die sogar in der Nacht stattfinden. Die Anwohner sind der Meinung, dass diese großen Fahrzeuge hier nicht fahren dürften und zeigen sich besorgt über die Sicherheit.

Gemeindehaltung und Reaktionen

Die Gemeinde Bad Zwischenahn hat ihre Sichtweise zu den Bedenken der Anwohner dargelegt. Andreas Gronde, Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes, äußert, dass die Gemeinde erfreut sei, dass die Anwohner die öffentlichen Flächen mähen und so zur Verschönerung des Ortsbildes beitragen. Es wurde jedoch auch klargestellt, dass die Bermen um der Stabilität willen aus einem Schotterrasengemisch bestehen mussten, welches aus Natursteinschotter besteht und kein „Zierrasen“ darstellt.

Trotz der Erklärungen bleibt der Unmut bei den Anwohnern bestehen. Viele haben mehrfach Kontakt zur Gemeinde aufgenommen, um Lösungen zu erwirken. Ernsthaft Veränderungen beim Zustand der Grünstreifen wurden jedoch nicht in dem von den Anwohnern gewünschten Maß umgesetzt. Die Gemeinde empfiehlt, dass nicht auf niedrigster Stufe gemäht werden sollte, um größere Schäden zu vermeiden.

Fazit: Eine schwierige Balance

Die neue Fahrradstraße von Bad Zwischenahn nach Oldenburg hat nicht nur funktionale Änderungen mit sich gebracht, sondern auch signifikante Auswirkungen auf die Anwohner und die Umgebung. Es zeigt sich, dass bei der Umsetzung solcher Projekte stets ein Balanceakt zwischen infrastrukturellen Vorteilen und den Bedürfnissen der lokalen Gemeinschaft erforderlich ist.

NAG

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