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Neue Fahrradstraße zwischen Bad Zwischenahn und Oldenburg: Anwohner in Sorge

Anwohner des Erikawegs in Bad Zwischenahn äußern ihren Unmut über den schlechten Zustand der Bermen entlang der neuen Fahrradstraße nach Oldenburg, die seit dem Frühjahr trotz wiederholter Beschwerden nicht ordnungsgemäß gepflegt werden, während gleichzeitig der erhöhte landwirtschaftliche Verkehr für zusätzliche Probleme sorgt.

Bad Zwischenahn – Die Umgestaltung der ehemaligen Straße zwischen Bad Zwischenahn und Oldenburg, die nun als Fahrradstraße fungiert, hat nicht nur die Freude der Radfahrer geweckt, sondern auch bei Anwohnern Unmut ausgelöst. Vor allem die Auswirkungen auf die Umwelt, und die Veränderung der Straßenverhältnisse am Erikaweg sorgen für Kontroversen.

Umweltbelastungen und Biotopverlust

Ein zentraler Aspekt der Beschwerden betrifft die negativen Folgen für die Natur. Eine Anwohnerin berichtet: „Früher hatten wir schöne Sandwege; jetzt gibt es hier nur noch Asphalt.“ Dies hat zur Zerstörung zahlreicher Biotope geführt, was das Verschwinden von Arten wie Kreuzottern und bestimmten Insekten zur Folge hatte. Sie vermisst besonders den seltenen blauschillernden Feuerfalter, den sie vorher oft gesehen hatte.

Außerdem wurde ein Graben, in dem Molche lebten, zugeschüttet, und 163 Bäume, darunter alte Eichen und Birken, mussten für den Bau der Straße weichen. Dennoch pflanzte die Gemeinde 369 Ersatzbäume, insbesondere in der Nähe des Heiderosenwegs.

Die Ampel der Anwohnerbeschwerden

Neben Umweltaspekten berichten die Anwohner auch über erhebliche Veränderungen des Lebensumfeldes. „Früher waren die Wege ruhig, jetzt kommen große landwirtschaftliche Maschinen durch“, klagt eine Anwohnerin und ergänzt: „Es ist wie eine Hauptstraße für die Landwirtschaft geworden.“ Diese Maschinen würden selbst nachts unterwegs sein, was den Wohnkomfort erheblich beeinträchtige. Die Anwohner sind besorgt und fragen sich, wie es möglich ist, dass solche großen Fahrzeuge durch eine Wohnstraße fahren dürfen.

Die Gemeinde hat das Recht der Anlieger auf Nutzung der neuen Fahrradstraße und bestätigte, dass diese Regel auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge gilt, weist jedoch darauf hin, dass die Kontrolle der Einhaltung dieser Vorschriften in den Händen der Polizei liegt.

Gestörte Grünstreifen und Pflegeprobleme

Ein weiteres Problem, das die Anwohner betrifft, sind die Pflege der Grünstreifen. „Früher hatten wir hier gepflegte Flächen; jetzt sind sie in einem schlechten Zustand“, klagt eine Anwohnerin, welche anonym bleiben möchte. Durch die Verbreiterung der Straße wurden die Grünstreifen schmaler, und der Pflegeaufwand ist durch die vielen Steine gestiegen. „Die großen Steine, die im Boden stecken, sorgen dafür, dass wir nicht mehr mähen können. Ich habe sogar neue Blumensamen gekauft, die nicht mehr wachsen“, sagt sie frustriert.

Die Gemeinde hingegen sieht die Situation etwas anders. „Wir freuen uns, dass die Anwohner die Flächen pflegen und so zur Verschönerung des Ortsbildes beitragen“, erklärt der Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes, Andreas Gronde. Er betont jedoch, dass es sich bei den Bermen nicht um Zierrasen handle, sondern um stabilisierte Flächen, die bewusst mit einem Schotterrasengemisch angelegt wurden.

Die Reaktion der Gemeinde

Die Verwaltung zeigt Verständnis für die Anliegen der Anwohner und hat bereits Maßnahmen zur Behebung von Problemen an der Berme unternommen, indem sie größere Steine entfernt hat. Gronde fügt hinzu, dass sich die Situation mit der Zeit verbessern sollte, sobald der Ansatz des Rasens erfolgreich ist und die Fläche stabiler wird.

Die Anwohner bleiben jedoch skeptisch und fordern mehr Engagement von der Gemeinde, um die Situation nachhaltig zu verbessern.

NAG

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