Garmisch-Partenkirchen

Kieswerk Achner: Neue Pläne sorgen für Aufregung in Wallgau und Krün

Nach über vier Jahren Verzögerung fordern die Bürgermeister von Wallgau und Krün einen neuen Beschluss zur Erweiterung des Kieswerks Achner im Oberen Isartal, um dessen langfristige Existenz zu sichern und den regionalen Bedarf an Kies zu decken.

Herausforderungen für die Kieswerk-Erweiterung in Garmisch-Partenkirchen

Im Oberen Isartal gibt es Bestrebungen zur Erweiterung des traditionellen Kieswerks Achner, das seit 1936 die Region mit wichtigen Baumaterialien versorgt. Die beiden Gemeinden Wallgau und Krün haben sich bereits vor über vier Jahren für eine Südexpansion des Kieswerks entschieden, jedoch steht der Fortschritt nun auf der Kippe, da neue Beschlüsse notwendig geworden sind.

Der Weg zur Genehmigung

Die ursprünglichen Planungen für die Expansion des Kieswerks haben sich als langwierig erwiesen. Wallgaus Bürgermeister Bastian Eiter (Wählerverein) berichtete in der letzten Gemeinderatssitzung, dass die Verzögerungen bei Planern und Bauherren dazu geführt haben, dass der Bebauungsplan „Sondergebiet Kieswerk und Recycling – Krüner Weide“ erneut überarbeitet werden muss. Durch den neuen Aktualisierungsbeschluss soll jedoch sichergestellt werden, dass das Projekt ohne größere Hürden vorankommt.

Öffentliches Interesse und Naturschutzbedenken

Die geplante Expansion ist nicht nur für die Betreiber wichtig, sondern auch für die örtlichen Gemeinden. Bürgermeister Eiter und sein Amtskollege Thomas Schwarzenberger (CSU) müssen klar darlegen, warum das Kieswerk ein bedeutendes öffentliches Interesse hat. Die Untere Naturschutzbehörde hatte bereits Bedenken geäußert, da die Erweiterung zum Verlust von Biotopfläche führen würde. Doch die Bürgermeister argumentieren, dass die Flächen der Familie Achner die einzigen sind, die den Bedarf an Kies und Sand in der Region decken können, um eine weitreichende Anlieferung von Ressourcen zu vermeiden.

Ökologische Herausforderungen

Ein zentraler Aspekt der Expansion ist die geplante Abbautiefe, die mit 839 Metern über dem Meeresspiegel angekündigt ist. Diese Höhe bedeutet, dass es sich um einen Nassabbau handeln wird, was zusätzliche naturschutzrechtliche Auflagen nach sich zieht. Des Weiteren ist das geplante Gebiet, auf dem das Kieswerk erweitert werden soll, als hochsensibel eingestuft, da es zwischen zwei Grundwassermessstellen liegt.

Die nächsten Schritte

Die Überprüfung und öffentliche Auslegung des aktualisierten Bebauungsplans sind im Jahr 2024 wieder erforderlich geworden. Dies zeigt, dass die rechtlichen und umwelttechnischen Erfordernisse für das Projekt komplex sind. Der Gemeinderat wird Anfang August erneut über die Pläne diskutieren. Die Herausforderung wird darin liegen, den Spagat zwischen der Sicherstellung der Rohstoffe und dem Schutz der Umwelt zu meistern.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, doch die beteiligten Akteure sind sich einig, dass eine Lösung gefunden werden muss, um sowohl die wirtschaftlichen Interessen als auch die ökologischen Bedenken zu berücksichtigen.

NAG

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