Kirchhundem. Ein Betrugsfall, der die Gemeinde Kirchhundem in den letzten Jahren stark beeinflusst hat, zieht sich weiter durch die Instanzen und sorgt für Sorgenfalten bei den Verantwortlichen.
Hintergrund des Betrugsfalles
Ein ehemaliger Angestellter der Gemeinde hat über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren, von seiner Position im Rathaus aus, einen enormen finanziellen Schaden in Höhe von über 400.000 Euro verursacht. Dieser Betrug kam ans Licht, als im Jahr 2023 bei der Überprüfung alter Rechnungen Unstimmigkeiten festgestellt wurden. Der Beschuldigte, der für die IT und EDV verantwortlich war, hatte manipulierte Rechnungen erstellt, um sich selbst Gelder der Gemeinde zuzuschanzen.
Der lange Weg zur Aufklärung
Bürgermeister Björn Jarosz gab an, dass während der Überprüfung mehrere Rechnungen von unbekannten Firmen aufgefallen seien, die keinerlei Bezug zu IT oder EDV hatten. Stattdessen belieferten diese Unternehmen die Gemeinde mit Baumaterialien und Mobiliar, was auf eine systematische Täuschung hindeutet. Der frühere Mitarbeiter hatte anscheinend ein eigenes Gewerbe angemeldet und betrieb die Manipulation von Rechnungen äußerst geschickt, sodass die Gemeinde Jahre lang im Unklaren blieb.
Der Stand der Ermittlungen
Obwohl der Fall bei der Staatsanwaltschaft Siegen behandelt wird, ist der Prozessbeginn ungewiss. Pressedezernent Patrick Baron von Grotthuss erklärte, dass man sich noch mit der Auswertung weiterer Unterlagen befassen müsse. Ein Termin für ein Gerichtsverfahren steht daher noch nicht fest. Den Informationen zufolge wird mit einer schnellen Klärung der Angelegenheit nicht zu rechnen sein, so dass sich viele der Verantwortlichen in der Gemeinde fragen, wann und ob das verlorene Geld zurückgeholt werden kann.
Auswirkungen auf die Gemeinde
Die Gemeinde ist bestrebt, zumindest einen Teil des ergaunerten Geldes zurückzuerlangen und hat sich dazu entschieden, auch rechtliche Schritte gegen die involvierten Firmen zu prüfen. Bürgermeister Jarosz warnt jedoch davor, dass die Rückforderung von Geldbeträgen kompliziert ist, da viele Unternehmen nicht kooperativ reagieren. Die Schwierigkeit, die einzelnen Fälle zu verfolgen, erschwert die Situation zusätzlich.
Fazit und Blick in die Zukunft
Der Betrugsfall hat nicht nur für finanzielle Probleme in Kirchhundem gesorgt, sondern auch das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung beeinträchtigt. Die Hoffnung auf eine Rückholung des veruntreuten Geldes bleibt, doch Bürger und Gemeinde müssen sich auf einen langen juristischen Prozess einstellen, der viele Fragen offen lässt. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation sich entwickeln wird und ob der Ex-Mitarbeiter letztendlich zur Rechenschaft gezogen werden kann. Die Gemeinde hat das Ziel, die gesamten involvierten Fälle im Auge zu behalten und möglicherweise bei größeren Beträgen entschlossen vorzugehen.
Die Einwohner von Kirchhundem sind gefordert, weiterhin aufmerksam zu sein und sich aktiv in den Prozess einzubringen, um die Gemeinde zu unterstützen. Die Aufklärung und die Wiederherstellung des Vertrauens in die Dorfverwaltung sind grundlegende Schritte für die Zukunft Kirchhundems.
– NAG