Protestaktion vor dem WDR-Filmhaus in Köln: Ein Plausch über Möbel und Gehälter
In Köln hat ein ungewöhnlicher Protest stattgefunden, bei dem symbolisch ein einfacher Ikea-Sessel vor dem WDR-Filmhaus platziert wurde. Diese Aktion stellt nicht nur die fragwürdigen Möbelentscheidungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den Mittelpunkt, sondern reflektiert auch die ernsthaften Gehaltsthemen der Mitarbeiter.
Kritik an teurem Mobiliar und Budgetrestriktionen
Der Protest wurde von Volkmar Kah, dem Geschäftsführer des Landesverbands Nordrhein-Westfalen im Deutschen Journalistenverband (DJV), initiiert. Kah brachte einen „Själsö“-Sessel von Ikea mit, dessen Preis bei 129 Euro liegt, und stellte ihn in Kontrast zu dem luxuriösen „Spanish Chair“ des dänischen Herstellers Fredericia, der mit 4.499 Euro zu Buche schlägt. Diese Aktion fordert die Aufmerksamkeit auf die Ausgaben des WDR für Designer-Möbel, während gleichzeitig über die Gehälter der Mitarbeiter diskutiert wird.
Die Gehaltstarifverhandlungen und ihre Relevanz
Der Sessel-Protest hat auch eine politische Dimension: Er fand im Kontext der laufenden Gehaltstarifverhandlungen statt. Kah unterstrich, dass der WDR, anders als zuvor, eine Erhöhung der Gehälter ablehnt, obwohl die Lebenshaltungskosten durch Inflation gestiegen sind. „Es ist nicht zu rechtfertigen, so viel Geld für Möbel auszugeben, wenn man gleichzeitig den Mitarbeitern mitteilt, dass der finanzielle Spielraum eng ist“, sagte Kah.
Öffentliche Reaktionen und politische Dimension
Die Kontroversen um die Ausstattung des WDR-Filmhauses riefen viele öffentliche Stimmen hervor. Gregor Golland, der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Nordrhein-Westfalen, bezeichnete die Entscheidung, teure Möbel anzuschaffen, als „Schlag ins Gesicht der Gebührenzahler“. Dies wirft nicht nur Fragen zur finanziellen Verantwortung des WDR auf, sondern schädigt auch das Image der Mitarbeiter, die für die wirtschaftlichen Entscheidungen des Senders kritisiert werden.
Die Relevanz der Möbelwahl
Der WDR rechtfertigt die Auswahl teurer Möbel mit dem Hinweis, dass diese als Referenz für Qualität und Aussehen dienen sollen. Dennoch kritisieren Mitarbeitervertreter, dass eine solche Auswahl zu überteuerten Angeboten führt und alternative, kostengünstigere Möbel ignoriert werden. Kah und andere fordern eine Überprüfung dieser Strategie zugunsten einer angemesseneren Budgetverwaltung.
Fazit: Eine Debatte über Werte und Prioritäten
Der Protest vor dem WDR-Filmhaus unterstreicht ein größeres Thema in der Gesellschaft: Die Balance zwischen Ausgaben für Luxus und den finanziellen Bedürfnissen der Mitarbeiter. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Intendantin Dr. Vernau auf diese Situation reagiert und ob ein Umdenken bezüglich der Ausstattungspolitik des WDR stattfindet.
– NAG