Der bevorstehende Umzug der Neckartalschule bringt sowohl Herausforderungen als auch Verbesserungen mit sich. Diese Schule, die als sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) fungiert, hat viele Schülerinnen und Schüler, die besondere Bedürfnisse haben, darunter zahlreiche Kinder mit Migrationshintergrund oder aus schwierigen Lebenssituationen.
Ein dringend benötigter Neuanfang
Die Neckartalschule zieht vorübergehend in Container in der Nähe der Dammschule, bevor sie in einen neuen barrierefreien Neubau zurückkehrt. Der Umzug wird voraussichtlich bis Mitte 2027 dauern. Schulleiterin Susanne Kugel und die stellvertretende Leiterin Tanja Heuver zeigen sich optimistisch: „Wir freuen uns darauf, unseren Schülern eine Umgebung zu bieten, die ihre Lernfähigkeit unterstützt.“ Die vergangenen Bedingungen gaben Anlass zur Sorge, da etwa Schülerinnen und Schüler mit motorischen Einschränkungen im Ernstfall über Fenster evakuiert werden mussten, was für sie eine erhebliche Herausforderung darstellt.
Gemeinschaftlicher Einsatz für einen besseren Alltag
Auf einen eindrucksvollen Bericht in der Heilbronner Stimme reagierten die Gemeinderäte prompt. Es folgten Besuche vor Ort, die schließlich zur Entscheidung für einen Neubau führten. Dies hat die Gemeinschaft auf beeindruckende Weise mobilisiert. Über Spenden wurde alles Mögliche bereitgestellt: von Schreibtischen und Herdplatten bis hin zu Geld für den Förderverein, der Projekte zur Unterstützung der Kinder finanziert.
Verbesserte Lernbedingungen in der Interimsphase
Die vorübergehenden Containerklassen schaffen einige Vorteile. So erhalten die Schüler während der Umbaumaßnahmen ein kostenloses Deutschland-Ticket, was eine Erleichterung für Familien mit begrenzten finanziellen Mitteln darstellt. Des Weiteren können die Klassenräume aufgrund ihrer Größe als deutlich geräumiger angesehen werden, und eine Klimaanlage sorgt dafür, dass die Schüler auch bei sommerlicher Hitze lernen können.
Herausforderungen und kreative Lösungen
Um trotz der Umstände einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, muss das Lehrpersonal die Stundenpläne flexibel umstrukturieren. Dabei sind zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten mit der benachbarten Dammschule wichtig. Während der Pause dürfen die Böckinger Kinder auf dem Schulhof der Dammgrundschule spielen, was allerdings nur zu versetzten Zeiten stattfindet. Auch die Nutzung von Küchen und Technikräumen ist in dieser Übergangsphase vorgesehen.
Pädagogische Ansätze für eine bessere Zukunft
Ein zentrales Anliegen der Schulleitung ist es, die Bedürfnisse der Schüler zu berücksichtigen. Eine reizarme Umgebung ist entscheidend, um den Schülern mit ADHS oder Autismusspektrumsstörungen eine bessere Konzentration zu ermöglichen. Flexibles Mobiliar, das sowohl drinnen als auch draußen genutzt werden kann, soll den Lernalltag anpassungsfähiger gestalten. „Manche Kinder benötigen gelegentlich einen Lagewechsel“, erläutert Heuver. Zudem ist es wichtig, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Kunstwerke der Schüler wertgeschätzt werden können.
Ein Blick in die Zukunft der Neckartalschule
Die Neckartalschule steht vor einem Neuanfang, der sowohl die räumlichen als auch die pädagogischen Gegebenheiten erheblich verbessern wird. Die Herausforderungen der aktuellen Übergangsphase werden aktiv angegangen, und betroffene Eltern werden durch einen eingerichteten Bus für ihre Erstklässler entlastet. „Unsere Erstklässler haben oft den Entwicklungsstand von Kindergartenkindern. Daher war es unabdingbar, eine sichere Transportmöglichkeit zu schaffen“, stellt Susanne Kugel klar. Die Zukunft der Neckartalschule verspricht eine positive Weiterentwicklung für die Kinder und ihre Bildungschancen.
– NAG