Schleswig-Holstein

Zukunft der Stahlproduktion: Sigmar Gabriel plant Verkauf der HKM

Sigmar Gabriel, der Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp Steel, kündigte am 9. August 2023 in einem Interview an, dass das Unternehmen plant, sich von der Stahlfirma HKM zu trennen, da eine Verkleinerung der Stahlkapazitäten notwendig ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern.

Stahlindustrie
Zukunft der HKM: Sigmar Gabriel erläutert Verkaufspläne

Die Stahlbranche steht vor bedeutenden Veränderungen. Insbesondere das Unternehmen Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) rückt in den Fokus, da Thyssenkrupp Steel Europe Pläne für einen möglichen Verkauf erwägt. Sigmar Gabriel, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister und aktueller Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssenkrupp, hat sich in einem Interview zu den Hintergründen und Zielen dieser Entscheidung geäußert.

Wirtschaftliche Herausforderungen im Stahlsektor

Die gegenwärtige Lage im Stahlgeschäft ist angespannt. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 ist der Umsatz von Thyssenkrupp um 15 Prozent auf nur noch 5,3 Milliarden Euro gesunken. Gleichzeitig verzeichnete das Unternehmen einen operativen Verlust von 132 Millionen Euro. Solche Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, in der etwa 27.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Verkauf von HKM im Fokus

Gabriel betont, dass es das primäre Ziel sei, HKM zu verkaufen, da dies eine langfristige Perspektive für das Unternehmen sichern müsse. Entscheidend sei, dass potenzielle Käufer ernsthafte Absichten zeigen und in der Lage sind, HKM nicht nur kurzfristig zu übernehmen, sondern auch nachhaltig zu betreiben. „Es bringt nichts, wenn wir die HKM verkaufen, und in zwei Jahren steht das Unternehmen vor der Insolvenz“, so Gabriel.

Einfluss auf die Beschäftigung

Die Entscheidung über den Verkauf wird nicht nur ökonomische Auswirkungen haben, sondern könnte auch direkte Konsequenzen für die Mitarbeiter von HKM und Thyssenkrupp nach sich ziehen. Gabriel weist darauf hin, dass die Zahl der potenziell betroffenen Arbeitsplätze davon abhängt, ob es gelingt, das zweitgrößte Stahlwerk Deutschlands in Duisburg durch einen erfolgreichen Verkauf weiter zu betreiben. Das Unternehmen HKM beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiter und produziert Vormaterialien, die an Thyssenkrupp Steel, Salzgitter und Vallourec geliefert werden.

Nächste Schritte im Verkaufsprozess

Ein wichtiger Meilenstein wird das Treffen des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp am 9. August sein, bei dem die Geschäftspläne für die Zukunft erörtert werden sollen. Es wird erwartet, dass hierbei auch die weiteren Schritte im Verkaufsprozess von HKM thematisiert werden.

Die Entwicklung in der Stahlindustrie, insbesondere der Verkauf von HKM, könnte als Indikator für eine breitere Anpassung in der Branche gewertet werden. Da Unternehmen versuchen, sich an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für die Beschäftigten und die Region entwickeln wird.

dpa

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