München

Kampf um die Zukunft: Münchner Tagesmütter fordern faire Bezahlung

In München kämpft die Tagespflegemutter Tanja Böhm gemeinsam mit Kollegen gegen die drastisch unter dem Mindestlohn liegenden Honorare, die eine immer unhaltbarere Lage für die Kinderbetreuung schaffen, wodurch wertvolle Betreuungsplätze verloren gehen und der Bedarf trotz hoher Nachfrage nicht gedeckt werden kann.

Die Herausforderungen der Tagespflege in München

In München sinkt die Zahl der Tagespflegeplätze dramatisch. Die Ursachen sind vielfältig, doch das finanzielle Grundproblem steht im Vordergrund: Die Honorare der Tagesmütter und -väter liegen unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Dies bringt nicht nur die Betreuer selbst in eine prekäre Lage, sondern gefährdet auch die Betreuungssituation vieler Familien.

Sinkende Betreuungsplätze

Finanzielle Schwierigkeiten

Mit einem Stundensatz von lediglich 11,20 Euro liegen die Honorare unter dem Mindestlohn, was in einer teuren Stadt wie München nicht tragbar ist. Tatsächlich müssen viele Tagespflegepersonen ihre Arbeit aus Liebe zu den Kindern machen, aber gleichzeitig bleibt ihnen kaum Geld zum Leben. Der Druck wird durch steigende Lebenshaltungskosten und fehlenden Inflationsausgleich für selbstständige Betreuer weiter verschärft.

Der Wegfall von Kulanztagen

Zusätzlich zu den niedrigen Honoraren müssen die Tagespflegepersonen selbst für Verwaltungstätigkeiten und Elterngespräche aufkommen. Diese nicht vergüteten Stunden summieren sich schnell und machen einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit aus. Eine Erhöhung der Kulanztage, die die Stadt gewährt, könnte die Situation etwas entspannen, doch Änderungsanträge scheinen im bürokratischen Verfahren stecken zu bleiben.

Warum ist das wichtig?

Die Situation hat weitreichende Auswirkungen auf das Betreuungssystem. Da immer mehr Tagespflegepersonen aufgeben, schrumpfen die verfügbaren Plätze. Gleichzeitig gibt es jedoch einen anhaltend hohen Bedarf seitens der Familien, insbesondere seit der Umstellung der Kita-Förderung durch die Stadt München. Viele Eltern suchen dringend nach Alternativen, da die Gebühren für die Kitas überhandnehmen.

Ausblick auf Veränderungen

Der Verein zur Stärkung der Kindertagespflege in München (VSKM) plant einen Protest, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dem Eltern-Netzwerk Kita-Fair sollen nach den Sommerferien Demonstrationen stattfinden, die den Druck auf die Stadtverwaltung erhöhen sollen. Die Tagespflegepersonen fühlen sich in ihrer Existenz bedroht und fordern faire Vergütung und bessere Arbeitsbedingungen.

Der Bedarf an qualifizierter Betreuung bleibt bestehen, doch die Rahmenbedingungen müssen sich dringend ändern, um ein nachhaltiges Betreuungsangebot in München zu sichern.

NAG

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