Die kürzlich veröffentlichte Dokumentation über Tina Turner bietet nicht nur einen Einblick in das Leben der Musiklegende, sondern beleuchtet auch ihren enormen Einfluss auf nachfolgende Generationen von Künstlerinnen. Regisseurin Schyda Vasseghi hat in «Tina Turner – My Songs. My Life» viele Wegbegleiter befragt, die Turners Karriere auf unterschiedliche Weise begleitet haben.
Eine kraftvolle Präsenz auf der Bühne
Die Faszination für Tina Turner zeigt sich in den begeisterten Worten des Musikfernsehen-Moderators Steve Blame: «Auf der Bühne ist sie hochexplosiv. Allein ihre Stimme! Als ob man von einem Zug überrollt wird.» Solche Beschreibungen sind der Beweis für die unvergleichliche Energie, die Turner ausstrahlte und die viele Menschen ihrer Zeit in den Bann zog.
Ein Vermächtnis für künftige Künstlerinnen
Tina Turner hat nicht nur die Musikindustrie geprägt, sondern auch den Weg für zahlreiche schwarze Künstlerinnen geebnet. Ihre Entschlossenheit und ihre einzigartige Performancereise zeigen, wie wichtig es ist, authentisch und stark zu sein. «Diese schroffe, weibliche Art» beschreibt Background-Sängerin Lisa Fischer und hebt damit den Kraftaspekt hervor, der oft mit Fraulichkeit verbunden wird.
Einklang von Vergangenheit und Zukunft
Der Film setzt mit Turners Comeback in den 80er Jahren ein, nachdem sie unter dem Schatten ihres Mannes Ike Turner gelitten hatte. Die Ehe endete tragisch, geprägt von Krisen und Gewalt. Über acht Jahre gebraucht, um ihre eigene Stimme zu finden, könnte man sagen, schuf Tina Turner eine Art modernes Märchen. Laut Autorin Maureen Mahon stellte sich die Frage: «Wer will schon Tina Turner hören? Wo ist Ike?» Doch ihre Rückkehr im Ritz Club stellte alles auf den Kopf und bewies, dass sie eine phänomenale Künstlerin war, die es wert war, gehört zu werden.
Inspirerender Einfluss auf die Musikszene
Der Welterfolg «What’s Love Got to Do With It» gilt als feministisches Manifest und unterstreicht Turners Einfluss auf die moderne Musikszene. Branchenkenner wie Blame beschreiben den Erfolg als symbolisch für die Rückeroberung ihrer Identität – unter ihrem eigenen Namen trug sie einen Nummer-eins-Hit und errang damit neue Anerkennung.
Das Erbe von Tina Turner in der Gegenwart
Die Reaktionen auf Turners Tod im Mai 2023 machen deutlich, welcher Einfluss sie am Ende ihres Lebens hatte. Künstlerinnen wie Beyoncé und Alicia Keys zollten ihr Tribut und beschrieben sie als Inbegriff von Stärke und Leidenschaft. Die Relevanz von Turners Werk lebt weiter; so lassen beispielsweise Kim Holmes und ihre Schülerinnen vom Alvin Ailey American Dance Theater in New York ihre Choreographien neu auferstehen.
Die Dokumentation als Beitrag zur Erinnerungskultur
Die Doku wird am Sonntag, dem 28. Juli, um 22.05 Uhr auf Arte ausgestrahlt und ist bis Oktober in der Mediathek verfügbar. Sie ist nicht nur eine Hommage an eine Ausnahmekünstlerin, sondern auch eine tiefgehende Reflexion über die Herausforderungen und Überwindungen, die Turner auf ihrem Lebensweg erlebt hat. Ihr Lebenswerk und der damit verbundene Einfluss auf die Musikgeschichte werden weiterhin als Inspirationsquelle für zukünftige Künstlerinnen dienen.
– NAG