Ein Stück Geschichte geht verloren
In der kleinen Stadt Weilheim, die für ihre lebendige Gemeinschaft bekannt ist, wird das beliebte Starlight Kino nach über 60 Jahren schließen. Für viele Bürger stellt dies nicht nur einen Verlust eines Unterhaltungsorts dar, sondern auch das Ende einer Ära, die Generationen von Filmfreunden geprägt hat.
Die Stimmen der Gemeinschaft
Monika Propach-Voeste, 87 Jahre alt, ist eine der vielen Menschen, die sich für den Erhalt des Kinos stark gemacht haben. Sie sieht das Starlight als einen wertvollen Teil der Stadt, der besonders älteren Bürgern zugänglich ist. „Das moderne Lichtspielhaus im Trifthof ist zwar zeitgemäß, aber für viele Senioren ist das Starlight viel besser zu erreichen“, sagt sie. Diese Meinung teilen viele Einwohner, die mit dem Starlight Erinnerungen aus ihrer Kindheit verbinden.
Die Herausforderungen eines Kino-Betreibers
Georg Werner, der Betreiber des Starlight Kinos, zeigt sich ebenfalls traurig über die bevorstehende Schließung. Er berichtet, dass er mehrfach versucht hat, mit dem Eigentümer des Gebäudes in Kontakt zu treten, um eine mögliche Weiterverwendung der Räumlichkeiten zu besprechen. Leider blieb er ohne Antwort. „Ich glaube nicht mehr an die Zukunft des Starlight“, gesteht er, trotz seines Engagements, den Bürgern in den letzten Wochen noch einmal ein Cineastisches Erlebnis zu bieten.
Ein neuer Anfang für das Gebäude
Der Eigentümer, Christof Schätzl, hat bereits andere Pläne für die Räumlichkeiten. Nach längeren Verzögerungen und der Suche nach einem neuen Mieter, ist es anscheinend sicher, dass das Kino in ein Büro mit Lagerflächen umgewandelt wird. „Es ist bedauerlich, dass wir keine Gewerbeanmeldung für alternative Nutzungsmöglichkeiten erhalten haben“, erklärt Schätzl. Das Interesse eines Zauberers war zum Beispiel in der Verlosung, doch es sollte nicht sein.
Das große Finale
In den letzten Tagen des Kinos ruft Werner zu einem besonderen Programm auf. Aktuell läuft die iranische Komödie „Ein Stück vom Kuchen“, gefolgt von der Sommerkomödie „Liebesbriefe aus Nizza“. Werner möchte den loyalen Kinogängern eine letzte, denkwürdige Vorstellung bieten, in der Hoffnung, das Starlight würdig zu verabschieden.
Hoffnung auf einen Retter?
Wann genau die endgültigen Vorführungen stattfinden werden, ist noch unklar. Werner ließ jedoch durchblicken, dass er gegebenenfalls bereit wäre, die Vorstellung etwas zu verlängern, wenn genug Interesse besteht. Während die Zeit drängt, bleibt Propach-Voeste optimistisch, dass vielleicht doch noch ein Rettungsanker für ihr geliebtes Starlight Kino gefunden werden kann.
Diese Entwicklung wirft ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen ältere Kinokulturstätten konfrontiert sind. Die Schließung des Starlight Kinos könnte als Zeichen für einen breiteren Trend der Schließungen solcher örtlicher Einrichtungen gesehen werden, die oft durch moderne Unterhaltungskonzepte in den Hintergrund gedrängt werden. Der Verlust eines solch geschätzten Ortes wird nicht nur die lokale Gemeinschaft betreffen, sondern auch die Generationen, die ihn als Teil ihrer Kindheit erlebt haben.
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– NAG