In einem bemerkenswerten Schritt in die öffentliche Wahrnehmung hat das GE.BE.IN. Bestattungsunternehmen in Bremen mit seinem Podcast „Schwarz war gestern“ eine Plattform geschaffen, die über den oft tabuisierten Umgang mit dem Tod aufklärt und Einblicke in die Bestattungsbranche gewährt.
Ein Jubiläum als Inspirationsquelle
Die Idee zum Podcast entstand im Rahmen des 100-jährigen Bestehens des Bestattungsunternehmens. Herwig Gründel, der Geschäftsführer von GE.BE.IN., erklärte, dass das Jubiläum Anlass sein sollte, verstärkt auf die Angebote und die Philosophie des Unternehmens aufmerksam zu machen. Unterstützt von der Firma Filmflut und Jannik Weinholtz, wurden zu Beginn mehrere Folgen mit bewegten Bildern produziert, bevor der Fokus auf reinem Audioformat lag. Bis August werden sie die zwölfte Episode veröffentlichen, mit monatlichen Neuausgaben, die auf großes Interesse bei den Zuhörern stoßen.
Ein Einblick in den Bestatterberuf
Gründel selbst hat einen ungewöhnlichen Werdegang hinter sich: Ursprünglich arbeitete er als Flugbegleiter bei der Lufthansa. Nach gesundheitlichen Problemen suchte er eine neue berufliche Perspektive und entdeckte seine Leidenschaft für den Bestatterberuf. Seine Erfahrungen in einem kleinen Familienbetrieb führten ihn schließlich zu GE.BE.IN., wo er seit 2022 als Geschäftsführer agiert. In seiner Rolle hat er die Möglichkeit, die Menschen hinter dem Beruf kennenzulernen und den direkten Kontakt mit trauernden Angehörigen zu pflegen.
Transparenz und Aufklärung durch den Podcast
Ein zentrales Anliegen der Podcast-Reihe ist es, das oft geheimnisumwitterte Bild des Bestattens zu entmystifizieren. „Einen Postboten kann man bei seiner Arbeit beobachten, das geht bei uns nicht“, merkt Gründel an. Besonders wertvoll findet er den Austausch mit den Zuhörern, die Fragen zu den Abläufen und Herausforderungen im Bestatteralltag stellen. Auch heikle Themen, wie die körperlichen Veränderungen eines Verstorbenen, werden offen angesprochen. Der Podcast bietet somit nicht nur Informationen, sondern fördert auch eine gesunde Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Trauer.
Der Markt und die Zahlen
Als eines der größten Bestattungsinstitute Deutschlands führt GE.BE.IN. jährlich rund 2500 Bestattungen durch und hat einen Marktanteil von etwa 33 Prozent in Bremen und Umgebung. Dies verdeutlicht die hohe Nachfrage und das Vertrauen, das das Unternehmen in der Region genießt. Trotz der ernsten Thematik wird in der Branche eine erfreuliche Tendenz zu einer jüngeren Belegschaft verzeichnet, die sich auch im Podcast widerspiegelt.
Wünsche und Herausforderungen im Bestattungswesen
Gründel äußerte den Wunsch nach mehr Individualität im Umgang mit den Bestattungsformen und Plätzen. Offene Kommunikation und ein tiefergehendes Verständnis für die persönlichen Wünsche der Angehörigen könnten das Bestattungserlebnis individualisieren und emotional bereichern. Er ermutigt Menschen, bei Unsicherheiten oder Trauerfällen aktiv zu sein und Mitgefühl durch einfache Gesten zu zeigen.
Fazit und Ausblick
Der Podcast „Schwarz war gestern“ ist damit nicht nur ein innovatives Marketinginstrument, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Aufklärung über den Bestatterberuf und die Trauerarbeit. Die Thematik des Podcasts hat das Potenzial, tiefere Gespräche über den Tod anzuregen und einen Raum für Fragen zu schaffen, die oft unausgesprochen bleiben. Mit einer vielversprechenden Themenliste für zukünftige Folgen wird Gründel zeitnah weiterhin die Zuhörerschaft mit neuen Einblicken und Anregungen überraschen.
– NAG