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„Symbolische Geste: Erde aus Germering für Bundestags-Kunstwerk“

SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge entnahm am 27. Juli 2024 Erde in Germering, um sie als symbolische Verbindung zur Demokratie nach Berlin zu bringen und in das Kunstwerk „Der Bevölkerung“ im Deutschen Bundestag einzubringen, was die Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand und die Bedeutung von demokratischen Werten unterstreicht.

Die Verbindung zwischen Lokalpolitik und nationalen Themen ist oft von großer Bedeutung, wie ein jüngstes Ereignis in Germering zeigt. Am 27. Juli 2024 hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge Erde von einem symbolischen Ort entnommen, um diese nach Berlin zu bringen und damit eine besondere Botschaft der Erinnerung sowie des Widerstands zu vermitteln.

Ein Zeichen des Widerstands

Die Erde wurde am Theater im Roßstall entnommen, das an die Quirin-Wörl-Straße angrenzt. Diese Straßennamen sind nicht nur geografische Bezeichnungen, sondern auch Erinnerungen an bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte. Quirin Wörl war ein Bürgermeister, der sich während des Nationalsozialismus mutig gegen das Regime stellte. Er entschied sich, sein Mandat zurückzugeben, um einer drohenden Verhaftung zu entkommen, und wurde nach dem Krieg als erster Bürgermeister Germerings gewählt. Wegge erklärte bei der Aktion, dass es ihr wichtig war, einen Ort zu wählen, der mit Widerstand gegen das Dritte Reich in Verbindung steht.

Die Bedeutung des Kunstwerks

Das Kunstwerk, in welches die Erde integriert wird, trägt den Titel „Der Bevölkerung“ und wurde vom Künstler Hans Haacke geschaffen. Es befindet sich im Deutschen Bundestag und ist Teil eines partizipatorischen Projekts, das die Stimmen und Geschichten aus unterschiedlichen Wahlkreisen in den politischen Raum einbringt. Wegge plant, neben der Germeringer Erde auch Proben aus den Landkreisen Landsberg und Starnberg nach Berlin zu transportieren. Dieses Projekt symbolisiert, dass das Parlament ein Spiegelbild der gesamten Bevölkerung ist.

Erinnerung an Werte und Geschichte

Die Aktion ist nicht nur eine künstlerische Geste, sondern auch eine Aufforderung, sich aktiv für die Demokratie und die damit verbundenen Werte einzusetzen. Carmen Wegge betonte, dass Wörls Geschichte uns mahnt, wachsam zu sein und uns für das Gute einzusetzen. „Wir leben in Zeiten, in denen die Werte der Demokratie angegriffen werden. Es ist unerlässlich, dass wir uns an unsere Geschichte erinnern und dafür kämpfen, dass diese Werte bestehen bleiben“, so Wegge.

Ausblick auf die Zukunft

Die Einbringung der Erde aus Germering ist ein wichtiger Schritt in der Verstärkung der Verbindung zwischen den Bürgern und der politischen Elite in Berlin. Mit dieser symbolischen Aktion wird ein Stück Germering im Herzen der Demokratie vertreten, was eine bleibende Erinnerung an die Bedeutung lokaler Identität im nationalen Kontext darstellt. Das Interesse an Projekten wie „Der Bevölkerung“ zeigt, wie wichtig es ist, die Vielfalt der Geschichten und Erfahrungen der Menschen in den politischen Diskurs einzubringen.

So gesehen ist die Entnahme der Erde nicht nur ein einfacher Akt, sondern ein Symbol für Widerstand, Erinnerung und die lebendige Kultur der Demokratie in Deutschland.

NAG

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