Die jüngsten Hochwasser-Ereignisse in Erding werfen einen Schatten auf die Herausforderungen, denen sich die Stadt und ihre Feuerwehr gegenübersieht. Der Rückblick von Stadtbrandinspektor Thomas Hagl auf die stürmischen Tage Anfang Juni macht deutlich, wie knapp die Stadt einer katastrophalen Situation entgangen ist. Seine Worte im Stadtrat am 27. Juli 2024 verdeutlichen die Wichtigkeit eines proaktiven Ansatzes zur Hochwasservorsorge.
Die Bedeutung frühzeitiger Maßnahmen
Zahlreiche Herausforderungen, die mit extremen Wetterbedingungen verbunden sind, wurden während des Hochwassers im Juni sichtbar. Hagl berichtete von 552 Einsatzkräften, die über 1700 Stunden aufbrachten, um die Bevölkerung zu schützen. „Viel hätte nicht gefehlt und die Hochwasser-Lage hätte sich dramatisch verschärfen können“, erklärte er. Diese Alarmbereitschaft ist ein klarer Hinweis darauf, dass vorbereitet sein, die einzige Antwort auf Naturkatastrophen ist.
Schutzmaßnahmen und ihre Ausführung
Um eine tragische Wiederholung der Hochwasserkatastrophe von 2013 zu vermeiden, bedarf es jedoch mehr als nur schnellen Reaktionen auf Notfälle. Das Hochwasser setzte auch bestehende Infrastrukturen unter Druck, was die Diskussion um zusätzliche Messstellen, insbesondere im Bereich Altwasser in Altenerding, anstieß. Dies könnte eine präzisere Einschätzung des Wasserstandes und eine gezielte Reaktion ermöglichen.
Die Rolle der Gemeinschaft
Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Rolle der Gemeinschaft während solcher Krisen. Dank der Unterstützung von Bürgern und lokalen Unternehmen, die alles von Verpflegung bis Technik zur Verfügung stellten, konnte die Feuerwehr ihre Einsätze effizient durchführen. „Es war bemerkenswert, wie die Bevölkerung zur Hand ging“, sagte Hans Gotz, ein Mitglied des Stadtrats. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um die Resilienz der Gemeinschaft zu stärken.
Langfristige Strategien für Hochwasserschutz
Um zukünftige Hochwasserereignisse besser zu bewältigen, müssen wirksame Strategien in Betracht gezogen werden. Burkhard Köppen, ein ehemaliger Referent für Hochwasserschutz, wies auf die Notwendigkeit hin, das bestehende Wassermanagement zu überdenken. „Das WWA muss auf aktuelle Gegebenheiten reagieren.“ Innovative Lösungen wie der Bau eines Dammes oder Rückhaltebecken könnten entscheidend sein, um ausreichend Vorsorge zu treffen.
Schlussfolgerung: Auf die Stimme der Bürger hören
Das Hochwasser in Erding zeigt keineswegs nur die Schwierigkeiten einer Stadt, sondern auch die Stärke ihrer Gemeinschaft. Die Bürger haben klare Forderungen: Sie wollen, dass die Planung für einen besseren Hochwasserschutz nicht stillsteht. „Die Bürger haben es satt, dass alles so lange dauert“, so Gotz. Ein effektives System zur Hochwasserüberwachung und -vorsorge könnte das Risiko minimieren und somit die Sicherheit aller Einwohner erhöhen.
Insgesamt verlangt es vor allem eine engagierte Strategie, die sowohl technische als auch gemeinschaftliche Aspekte berücksichtigt, um Erding auf künftige Herausforderungen besser vorzubereiten.
– NAG