BREITENBACH/H. – Die Atmosphäre des Herzberg-Festivals ist untrennbar mit dem Wetter verbunden. Während eines der ältesten Hippie-Festivals Europas, das in diesem Jahr am 28. Juli 2024 stattfand, erwies sich Regen als wichtiger Bestandteil des Erlebnisses. Viele Besucher der Veranstaltung, die ein einzigartiges Gefühl von Gemeinschaft und Rückbesinnung auf Werte der 60er und 70er Jahre vermitteln soll, waren von der nassen Erde und dem damit verbundenen Matsch keineswegs abgeschreckt.
Ein Rückblick auf vergangene Festivalausgaben
Die Bewahrung des Hippie-Geistes wird von den Teilnehmern stark geschätzt. Elke, eine Apothekerin aus dem Bergischen Land, nutzte die Gelegenheit, um an alte Zeiten zu erinnern. „Das letzte Mal war ich hier, als Steppenwolf ‚Born to Be Wild‘ gespielt haben. In den letzten Jahren hat sich das Festival jedoch gewandelt. Es war nicht mehr so sehr Krautrock, sondern eher in Richtung Reggae. Dennoch zieht es mich immer wieder hierher – die Atmosphäre ist einzigartig.“ Die Offenheit der Teilnehmer spiegelt sich auch in den Angeboten vor Ort wider, bei denen Besucher selbst entscheiden, wie viel sie für Speisen zahlen möchten.
Die Magie des Festivals
Auf den verschiedenen Bühnen des Herzberg-Festivals, wie zum Beispiel dem „Höllenschuppen“, bieten sich ein vielfältiges Musikprogramm und ein reger Austausch zwischen den Gästen. Jan Johl, auch bekannt als der Glücksblumen-Mann, spielte mit seinem Mini-Schlagzeug eine chillige Melodie, während der Lärm des wummernden Progrock von der Hauptbühne die Umgebung erfüllte. „Wenn es stark regnet, zieht es die Leute gleich nach draußen“, bemerkte Konstantin, ein Festivalbesucher aus Pforzheim. „Die Stimmung ist einfach besser, wenn man das nass-kalte Wetter locker nimmt.“
Das Festival als sozialer Raum
Gunther Lorz, Geschäftsführer des Festivals, hebt den sozialen Aspekt hervor. „Die Menschen kommen nicht nur wegen der Musik, sondern auch wegen der Begegnungen und dem Austausch von kreativen Ideen.“ Die Vielfalt an spirituellen Angeboten wie Klangmassagen und Trommelritualen verleiht dem Festival zusätzlich einen besonderen Charakter, der es von anderen Musikveranstaltungen abhebt.
Ein Ort der Gemeinschaft und des Friedens
Unabhängig davon, ob die Musik eher aggressiv ist oder nicht, wird immer wieder festgestellt, dass die Festivalbesucher freundlich und offen miteinander umgehen. Dieses Phänomen gilt nicht nur für das Herzberg-Festival, sondern auch in der gesamten Musikszene. Die Tatsache, dass es sogar unter den häufigsten Wetterbedingungen wie starkem Regen zu einem Zusammenhalt unter den Festivalbesuchern kommt, spricht für die starke, gemeinschaftliche Atmosphäre des Festivals.
Das Herzberg-Festival bleibt damit nicht nur ein Ort, an dem Musik gefeiert wird, sondern auch eine Plattform für den Austausch und die Reflexion über wichtige soziale und ökologische Themen. Der Spirit des Festivals zieht generationenübergreifend Besucher an und zeigt, dass der Hippie-Gedanke auch nach Jahrzehnten weiterhin relevant ist.
– NAG