Hamburg

Protest in Rödelheim: Gemeinde fordert Wiedereröffnung der Imam Ali Moschee

Die Gemeinde der Imam Ali Moschee in Frankfurt protestiert am 28. Juli 2024 mit 270 Teilnehmern gegen die Schließung ihrer Moschee, nachdem sie aufgrund des Verbots des Islamischen Zentrums Hamburg geschlossen wurde, was als ein emotionaler Verlust und Angriff auf ihre Identität empfunden wird.

Die Schließung der Imam Ali Moschee in Frankfurt hat in der betroffenen Gemeinde für emotionalen Aufruhr gesorgt. In einer Demonstration am Freitag nahmen rund 270 Menschen im Stadtteil Rödelheim teil, um gegen den Verlust ihres spirituellen Zentrums zu protestieren.

Symbolik des Protests

„Mit der Schließung unserer Moschee wurde uns ein Teil unserer Identität genommen“, hält ein Demonstrant fest. Vor der geschlossenen Moschee haben die Teilnehmer Gebetsteppiche ausgelegt und beteten gen Mekka, während sie unter den strengen Augen der Polizei standen. Die Aktionsform symbolisiert nicht nur den Verlust eines Gebetsortes, sondern auch die Vertreibung aus einem Raum, der über Jahre hinweg einen Schutzraum für eine vielfältige Gemeinschaft geboten hatte.

Diverse Gemeinschaft als Ziel

Der Versammlungsleiter der Imam Ali Moschee, Hani Karimian, äußerte sich betroffen über die Schließung: „Das ist ein emotionaler Verlust für uns.“ Er weist darauf hin, dass die Gemeinde eine bunte Mischung aus Menschen verschiedener Nationalitäten umfasst, darunter Libanesen, Türken und Pakistaner. Karimian betont, dass die älteren Mitglieder der Gemeinde besonders stark unter dem Wegfall dieses Begegnungsortes leiden.

Rechtliche Schritte geplant

Die Schließung folgt dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH), das vom Bundesministerium mit der Begründung verhängt wurde, dass es eine islamistische Ideologie propagiert und enge Verbindungen zum Mullah-Regime im Iran unterhält. Das hessische Innenministerium erklärte, dass die Imam Ali Moschee als Teilorganisation des IZH gilt. Infolge der Schließung plant die Gemeinde, rechtliche Schritte einzuleiten. Rechtsanwalt Ünal Kaymakci, der die Gemeinde in rechtlichen Belangen vertritt, spricht von einem langen juristischen Kampf und fordert Geduld von den Unterstützern.

Ein Ort der Gemeinschaft

Die Imam Ali Moschee war nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein zentraler Raum für soziale Kontakte. Banu Ab, eine junge Frau aus der Gemeinde, schildert, wie wichtig dieser Raum für die ältere Generation war: „Das Zentrum war ihr Zuhause, den sie jetzt verloren hat.“ Die Schließung hat nicht nur die religiöse Praxis beeinträchtigt, sondern auch soziale Bindungen und Freundschaften gefährdet.

Forderung nach Religionsfreiheit

Die Protestierenden appellieren an das Bundesinnenministerium, das Verbot aufzuheben. Sie machen auf Artikel 4 des Grundgesetzes aufmerksam, der die Religionsfreiheit in Deutschland garantiert und betonen, dass die Schließung ihrer Moschee einen untragbaren Eingriff in diese Rechte darstellt. Angesichts dieser Entwicklungen zeigt sich, wie eng religiöse Identität und Gemeinschaftsgefühl miteinander verknüpft sind und wie tief der Verlust der Moschee in die Herzen der Menschen eingreift.

NAG

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