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Neue Limes-Cicerones: Geschichte des römischen Erbes in NRW entdecken

Ab Herbst 2023 werden im Rahmen eines Ausbildungsprogramms der Deutschen Limes-Kommission in Nordrhein-Westfalen Gästeführer zu „Limes-Cicerones“ ausgebildet, um das UNESCO-Weltkulturerbe Niedergermanischer Limes zu erklären und zu bewahren, da große Teile der römischen Grenzanlagen verborgen sind und eine Vermittlung des historischen Wissens bis Mitte 2025 angestrebt wird.

In Nordrhein-Westfalen (NRW) hat die Bedeutung der antiken römischen Grenzanlagen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, besonders seit die UNESCO diesen historischen Ort im Juli 2021 zum Weltkulturerbe erhob. Mit dem Ziel, das Wissen um diese bedeutenden Relikte des römischen Reiches zu fördern, startet im Herbst ein neues Ausbildungsprogramm, das die Bildung von sogenannten „Limes-Cicerones“ einschließt.

Ausbildung der Limes-Cicerones

Die Deutsche Limes-Kommission ist für die Gestaltung des Kurses verantwortlich, der den Teilnehmern Kenntnisse über die römische Militärgeschichte, einschließlich der Ausrüstung der Soldaten, vermitteln wird. Diese Wissensvermittlung erfolgt an verschiedenen Orten in Bonn, Monheim und Xanten und wird teilweise auch online angeboten. Der Abschluss der Ausbildung ist für Mitte 2025 geplant. Bisher haben sich nur eine geringe Anzahl von Interessierten angemeldet, was die Sensibilisierung für das Thema hervorhebt.

Kulturelle Bedeutung und Einzigartigkeit

Suzana Matešić, die Geschäftsführerin der Deutschen Limeskommission, unterstreicht die Einzigartigkeit dieser römischen Grenzanlagen, die im Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes stehen, so wie die Pyramiden in Ägypten oder die Chinesische Mauer. Die Ausbildung der Cicerones ist nicht nur eine Möglichkeit, Wissen zu erhalten und weiterzugeben, sondern auch eine wichtige Initiative für den Erhalt und die Erforschung dieser Kulturgüter in Deutschland.

Die Relikte des Niedergermanischen Limes

Die Überreste der römischen Kultur sind über 19 Kommunen in NRW verteilt, darunter große Städte wie Köln, Bonn und Krefeld. Diese Relikte umfassen Kastelle, Legionslager, Übungslager und zivile Siedlungen, die oft verborgen in der Erde liegen. Der Niedergermanische Limes erstreckt sich über 220 Kilometer von Bonn bis zur Stadt Kleve und war vor rund 2000 Jahren Teil der römischen Außengrenze, die bis ins 5. Jahrhundert bestand. Die Herausforderung besteht darin, die Bedeutung und den Wert dieser für die europäische Geschichte entscheidenden Stätten zu vermitteln.

Zukunftsperspektiven für die Welterbestätten

Neben der Ausbildung der Cicerones sind auch Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur geplant. Dazu gehören einheitliche Beschilderungen und die Entwicklung von Rad- und Wanderwegen entlang der Limes-Route, die es den Besuchern ermöglichen sollen, diese Stätten in NRW besser zu erschließen und zu erkunden. Mit insgesamt sechs Welterbestätten, zu denen auch der Aachener Dom und der Kölner Dom zählen, zeigt NRW sein reiches Kulturangebot und die Bedeutung der römischen Geschichte für die Region.

NAG

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